Marina Münkler vom Wissenschaftsrat kritisiert Reformpläne der Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Archivmeldung vom 12.07.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Literaturwissenschaftlerin Marina Münkler kritisiert das Konzept zur Strukturreform der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK). Sie fürchte, dass sich mit den Plänen nur wenig ändern werde, sagte sie am Montag auf rbbKultur. Im vergangenen Jahr hatte eine Arbeitsgruppe des Wissenschaftsrates, deren Leiterin sie war, ein Gutachten zur SPK mit weitreichenden Reformempfehlungen vorgelegt.
Der Stiftungsrat der SPK hatte Ende Juni nach internen Beratungen Reformschritte beschlossen. Diese sehen unter anderem vor, die bisherige Generaldirektion der Museen abzuschaffen. Neu hinzu kommen soll ein Gremium mit Vertretern der verschiedenen SPK-Institutionen. Die Häuser der Staatlichen Museen zu Berlin sollen unabhängiger von der SPK werden und zu Clustern zusammengefasst werden.
Diese Pläne bezeichnete Marina Münkler auf rbbKultur als nicht plausibel. Sie kritisierte insbesondere, dass den Museen größere Autonomie bei Budget- und Personalentscheidungen nicht zugesichert werde, sondern dass diese Veränderungen lediglich geprüft werden sollen. Sie glaube, dass insbesondere die Leitung der SPK nicht daran interessiert sei, die Stiftung grundlegend zu verändern.
Im Gutachten der Arbeitsgruppe des Wissenschaftsrates aus dem vergangenen Jahr wurde die SPK als zu hierarchisch und als dysfunktional kritisiert und deren Auflösung empfohlen. Ziel dieser umfassenden Reformvorschläge war es unter anderem, den zur Stiftung gehörenden Museen mehr Autonomie über Personal und Budget zu geben.
Quelle: rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg (ots)