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Mehr als 120 bestätigte Corona-Infizierte bei der Polizei bundesweit

Archivmeldung vom 20.03.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.03.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Polizisten, die sich kaum noch von vermumten Krawallmachern unterscheiden. (Symbolbild)
Polizisten, die sich kaum noch von vermumten Krawallmachern unterscheiden. (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Mindestens 1.500 Polizeibeamte der Bundesländer befinden sich aktuell in häuslicher Quarantäne. Mehr als 120 Polizisten davon seien bereits nachweislich an Corona erkrankt, berichtet die "Welt" unter Berufung auf eine Anfrage an die 16 Bundesländer.

Sachsen-Anhalt habe zunächst keine Antworten geschickt. Die Polizeistellen in Baden-Württemberg wiesen mit 30 positiv getesteten Beamten aktuell die höchsten Zahlen auf, berichtet die Zeitung weiter. Dahinter folgten Rheinland-Pfalz (23 Fälle) und Bayern (22). Nordrhein-Westfalen habe keine genauen Zahlen nennen wollen, bestätigte jedoch ebenfalls "eine zweistellige Zahl" an infizierten Beamten.

Der Personalausfall ist insgesamt schwerwiegender, da sich Hunderte weitere Polizisten in Quarantäne befinden und noch auf ein Testergebnis warten: Mindestens 1.500 Beamte aller Länder lebten derzeit in häuslicher Isolation. Mit knapp 1.000 betroffenen Polizisten weise wiederum Baden-Württemberg die höchste Zahl auf, berichtet die "Welt". Dahinter folgten das Saarland (107), Schleswig-Holstein (107) und Bayern (105). Auch wenn fast alle Stellen betonen, dass sie weiterhin handlungsfähig seien, zieht die Krise in manchen Bundesländern bereits Einschränkungen nach sich: "Einige kleinere Polizeiposten" seien derzeit geschlossen, teilte die Polizei im Saarland mit.

Thüringen habe "verkehrslenkende Maßnahmen auf ein Minimum reduziert" und etwa den für April geplanten "Speed-Marathon" abgesagt, bei dem Temposünder gejagt werden sollten. In mehreren Ländern sei zudem der Aus- und Fortbildungsbetrieb der Polizei vorübergehend ausgesetzt worden, berichtet die Zeitung weiter. Mehrere Länder hätten angegeben, dass sie in den kommenden Tagen mit einem deutlichen Anstieg der personellen Ausfälle rechnen. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden verschärft: Nicht nur in Rheinland-Pfalz würden Besprechungen aktuell in Form von Telefon- und Videokonferenzen durchgeführt. In Sachsen seien Polizisten angewiesen, ein bis zwei Meter Abstand zu Menschen mit Erkältungsanzeichen einzuhalten, berichtet die "Welt". "Eine Mitnahme infizierter Personen in Polizeifahrzeugen wurde untersagt", hieß es.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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