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"Offener Himmel" schafft Vertrauen: Eigenes Beobachtungsflugzeug für Deutschland zertifiziert

Archivmeldung vom 07.11.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.11.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Bundeswehr / Dagmar Benner Fotograf: Dagmar Benner
Bild: Bundeswehr / Dagmar Benner Fotograf: Dagmar Benner

Internationales Inspektorenteam war zwei Wochen in Köln zu Gast. Vom 23. Oktober bis 4. November trafen sich 55 OSZE Inspektorinnen und Inspektoren aus 32 Nationen für zwei Wochen in Köln/Wahn, um das neue deutsche "OH"-Beobachtungsflugzeug zu überprüfen und zu zertifizieren.

Bild: Bundeswehr / Dagmar Benner Fotograf: Dagmar Benner
Bild: Bundeswehr / Dagmar Benner Fotograf: Dagmar Benner

Der Airbus A319 OH der Bundeswehr soll künftig eingesetzt werden, um den "Vertrag über den Offenen Himmel (OH)" mit Leben zu erfüllen. In diesem Vertrag aus dem Jahr 1992 verpflichten sich die Mitgliedsstaaten gegenseitig, Beobachtungsflüge über ihrem Staatsgebiet durch andere Vertragsstaaten durchführen zu lassen.

Deutschland stellte dazu vor drei Jahren erstmals wieder seit 25 Jahren ein eigenes "OH"-Beobachtungsflugzeug in Dienst, um ein klares Signal der Bundesregierung zur Stärkung des "OH"-Vertrages in schwierigen sicherheitspolitischen Zeiten zu setzen. Im Missionsbereich findet die Besatzung moderne Kontroll- und Arbeitsstationen vor, um einen Beobachtungsflug zu überwachen und führen zu können. Das Flugzeug soll künftig rund zwanzig Missionen pro Jahr absolvieren. Dafür wird die deutsche "OH"-Plattform auch Partnern zu einer gemeinsamen Nutzung oder Vermietung bereitgestellt. Der Airbus A319 OH ist das einzige von der Streitkräftebasis eingesetzte Luftfahrzeug.

Zuvor musste das Beobachtungsflugzeug aber auf seinen Auftrag vorbereitet, auf Vertragskonformität überprüft und zertifiziert werden. Das bedeutet, die Kamerasysteme an Bord müssen nachvollziehbar justiert und kalibriert sein. Damit ist der Nachweis erbracht, dass die Sensoren an Bord dem "OH"-Vertragstext entsprechen. Der ist eng gefasst, da die Beobachtungsflüge Vertrauen unter den Nationen schaffen und "Spionage" ausschließen sollen.

Für die Zertifizierung absolvierten die multinationalen Besatzungen des Inspektorenteams zahlreiche Flüge in unterschiedlichen Flughöhen zur Datenerhebung und zur Verifizierung der Sensorleistung. So dürfen die Kameras beispielsweise eine maximale Bodenauflösung von 30 Zentimetern erreichen (1 Bildpixel = 30 x 30 Zentimeter) und keinesfalls mit Übertragungstechnik ausgestattet sein.

Für die Aufnahmen zur Zertifizierung der Flugzeuge wurde durch die Spezialisten des Zentrums für Verifikationsaufgaben der Bundeswehr (ZVBw) ein Messziel eingerichtet, anhand dessen die Inspektoren das Auflösungsvermögen der Sensoren in Abhängigkeit von der Flughöhe nachvollziehen konnten. Die Aufnahmen wurden auf fälschungssicheren Datenträgern gespeichert, die in aufwändigen und überwachten Verfahren ausgelesen sowie anschließend gelöscht und neu formatiert wurden. Dazu trafen sich die Frauen und Männer in unterschiedlichen Arbeitsgruppen, um ihre jeweiligen Kompetenzen zu bündeln, die vorgestellten Systeme kritisch zu prüfen und die Zertifizierung erfolgreich abzuschließen.

Im Rahmen dieser internationalen Veranstaltung wurde auch das rumänische "OH"-Beobachtungsflugzeug eine Antonov AN 30 zertifiziert.

Man bezeichnet die in der Rüstungskontrolle eingesetzten Soldatinnen und Soldaten gerne als "Diplomaten in Uniform", denn sie leisten mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Vertrauensbildung und Abrüstung weltweit. Sie verfolgen das Ziel einer kooperativen Luftbeobachtung im gesamten Luftraum der Vertragsstaaten.

Das Zentrum für Verifikationsaufgaben der Bundeswehr (ZVBw) hat einen einzigartigen Auftrag: Es setzt die für Deutschland eingegangen Vertragspflichten und Abkommen zur Rüstungskontrolle, Abrüstung und Vertrauensbildung um. Dazu zählt auch der Vertrag über den Offenen Himmel ("OH"), den 27 NATO- und ehemalige Warschauer Pakt-Staaten am 24. März 1992 unterzeichneten. Heute gehören 32 Nationen der OSZE zu den Vertragsstaaten. Sie alle und weitere haben ihre Bereitschaft angezeigt, diese wichtige Maßnahme zur Vertrauensbildung mit Leben zu füllen. Grundsätzlich verpflichten sich die Mitgliedsstaaten gegenseitig dazu, Beobachtungsflüge über ihrem Staatsgebiet durch andere Vertragsstaaten durchführen zu lassen.

Quelle: Presse- und Informationszentrum der Streitkräftebasis (ots)

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