Erneuter Hygiene-Skandal am Klinikum Fulda
Archivmeldung vom 08.04.2011
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.04.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtWie weit ist Gesundheitsminister Grüttner (CDU) mit der von ihm seit Herbst 2010 angekündigten Hygiene-Verordnung?, fragt die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN anlässlich eines erneuten Hygiene-Vorfalls am Klinikum Fulda. Mehr als zehn Patienten sollen mit nicht sterilisierten OP-Bestecken operiert worden seien.
„Ein weiteres Mal erweist sich die jahrlange Schlamperei der Landesregierung im Umgang mit der Hygiene in Krankenhäusern als Gefährdung für die Gesundheit der Patientinnen und Patienten und als schädlich für den Ruf des hessischen Gesundheitswesens“, kritisiert die gesundheitspolitische Sprecherin der GRÜNEN, Kordula Schulz-Asche. Erst Anfang des Jahres war das Klinikum Fulda wegen Flugrost am OP-Besteck in die Kritik geraten.
Das Fehlen von verbindlichen Hygiene-Vorschriften führe unweigerlich dazu, dass jeder Vorfall die Bevölkerung erheblich verunsichere. „Nötig sind deshalb unverzüglich klare Regeln und die Kontrolle ihrer Einhaltung. Nur dann lässt sich von unabhängiger Seite schnell klarstellen, ob es sich bei Vorfällen um ein grundsätzliches Hygiene-Problem oder um einen Einzelfall handelt. Leider lässt die schwarz-gelbe Landesregierung die Krankenhäuser hier seit Jahren allein.“
Seit 2002 gebe es nun schon die rechtliche Grundlage für eine Hygiene-Verordnung, ohne dass es dem nunmehr vierten CDU-Gesundheitsminister gelungen sei, dem Vorbild anderer Bundesländer zu folgen. „Wir begrüßen, dass jetzt auf Bundesebene Hygiene-Verordnungen für die Länder vorgeschrieben werden, damit Ausreden und Verzögerung in Hessen nicht mehr funktionieren.“
Quelle: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Hessischen Landtag