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ENTEGA: Kernenergie als Brückentechnologie ungeeignet

Archivmeldung vom 20.10.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.10.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Albert Filbert ist Vorstandsvorsitzender der HEAG Südhessische Energie AG (HSE). Bild: HSE
Albert Filbert ist Vorstandsvorsitzender der HEAG Südhessische Energie AG (HSE). Bild: HSE

Die bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin geplante Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke führt zu wesentlichen negativen Eingriffen in einen zukunftsfähigen und wettbewerbsorientierten Energiemarkt. Das erklärte der Vorstandsvorsitzende der HEAG Südhessischen Energie AG (HSE), Albert Filbert, am Dienstag in Darmstadt.

Die HSE ist der Mutterkonzern von ENTEGA, einem der bundesweit führenden Ökostromanbieter. "Die Diskussion der künftigen Koalitionspartner um die Modalitäten einer Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke ist verfehlt", sagte Filbert.

Kernkraftwerke sind nicht in der Lage, notwendige Schwankungen bei der Einspeisung aus regenerativen Quellen auszugleichen. Hier besteht aber eine der wesentlichen Anforderungen für die zukünftige Ausgestaltung der Stromerzeugung hin zur dezentralen Versorgung aus regenerativen Quellen. Wichtige Investitionen in die Modernisierung der Erzeugungsstrukturen, insbesondere der Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung, werden mit dem Ausstieg aus dem Ausstiegsbeschluss obsolet. Damit wird das derzeitige Erzeugungsmonopol auf lange Zeit festgeschrieben. "Die Kernenergie ist als Brückentechnologie vollkommen ungeeignet", sagte Vorstandsvorsitzender Albert Filbert. Auch eine Differenzierung in sicherere und weniger sichere Kernkraftwerke ist zu einfach. Nicht nur der laufende Betrieb, sondern auch die Endlagerung ist in die Betrachtung einzubeziehen. "Wer von sicheren Kernkraftwerken spricht, der muss auch belastbar sagen können, wo er den Atommüll sicher endlagert", sagte Filbert.

Der Ausstieg vom Ausstieg birgt laut HSE-Vorstand Holger Mayer weitere Risiken für einen zukunftsfähigen Energiemarkt. "Eine Verlängerung der Laufzeiten hätte fatale Folgen für den Wettbewerb", sagte der für ENTEGA zuständige Vorstand des Mutterkonzerns HSE.

Eine ähnliche Warnung hatte wenige Tage zuvor bereits Bernhard Heitzer, Präsident des Bundeskartellamtes, gegenüber dem Handelsblatt ausgesprochen. Durch eine Laufzeitverlängerung bei den abgeschriebenen Kernkraftwerken könnten die Betreiber zusätzliche Gewinne realisieren, die mit bis zu 84 Milliarden Euro beziffert werden. Die Folge wäre die einseitige Begünstigung der vier großen Player und ginge zu Lasten der kleineren Wettbewerber. "Wer Wettbewerb im Energiemarkt will, der kann nicht allen Ernstes die Laufzeiten von Atommeilern verlängern", sagte Holger Mayer.

Im Interesse des Wettbewerbs im Energiemarkt, um einer nachhaltigen Energieversorgung hofft ENTEGA, dass sich die zukünftige Bundesregierung auf ihre Bekenntnisse zum Wettbewerb besinne und verantwortliches Handeln nicht unterlaufe. 

Quelle: HEAG Südhessische Energie AG

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