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Weniger Alkohol und Tabak: Neue WHO-Gesundheitsstudie zu Jugendlichen in Hessen

Archivmeldung vom 14.12.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.12.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: inopia07 / pixelio.de
Bild: inopia07 / pixelio.de

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erneut die internationale Studie „Health Behaviour in School-aged Children – A WHO Cross National Survey” (HBSC) zur Entwicklung des Gesundheitszustandes und des Gesundheitsverhaltens von Kindern und Jugendlichen in Auftrag gegeben. Auch in Hessen wurden – repräsentativ ausgewählt - 3.600 Schülerinnen und Schüler im Alter von elf bis 15 Jahren befragt. Das Forschungszentrum Demografischer Wandel (FZDW) der Fachhochschule Frankfurt am Main (FH FFM) nahm die Befragungen vor. Zentrales Ergebnis der Studie: Die Anzahl der Jugendlichen, die Alkohol trinken, nimmt ab und es gibt unter den Jugendlichen weniger regelmäßige Raucher.

Ermittelten die Forscher im Jahre 2002 noch 12,7 Prozent tägliche Raucher, so sind es heute nur noch 5,6 Prozent. Ähnlich verhält es sich mit dem Alkoholkonsum: Insgesamt nimmt die Zahl der jugendlichen Alkoholkonsumenten ab, die mindestens wöchentlich Alkohol trinken (von 17 Prozent auf 12 Prozent zwischen 2002 und 2010). Aber hier zeigt sich, dass die, die regelmäßig Alkohol trinken, dies heute exzessiver tun. „Was wir hier beobachten, ist eine soziale Scherenentwicklung. In der Summe geht der Tabak- und Alkoholkonsum in den letzten Jahren zurück. Nur in einer kleinen Gruppe, häufig in sozial schwachen und belastenden Lebensumständen, beobachten wir eine Zunahme gerade des exzessiven Suchtmittelkonsums“, so Studienleiter Andreas Klocke vom FZDW. Als in ihrem bisherigen Leben „öfter als zehn Mal“ betrunken, „outeten“ sich vor acht Jahren noch rund 5 Prozent aller befragten Jugendlichen, im Jahre 2010 sind dies nur noch halb so viele. „Bedenklich ist jedoch die Entwicklung der geschlechtsspezifischen Unterschiede“, berichtet Projektmitarbeiterin Carolin Becklas. Jungen greifen zwar nach wie vor häufiger zur Flasche, die Mädchen nähern sich ihnen jedoch stetig an. „Diese beunruhigende Entwicklung muss als ,Schattenseite’ des allgemeinen sozialen Fortschritts verstanden werden“, so Becklas.

Erfreulich ist, dass der Großteil der Schülerinnen und Schüler (85 Prozent) seine Gesundheit als „ausgezeichnet“ oder „gut“ beschreibt, gleichzeitig ist dies jedoch der niedrigste Wert im Vergleich zu den vorherigen Befragungen seit 2002.

Die Studie berichtet zu zentralen Themen wie Risikoverhalten, Drogenkonsum, Gewalt, Verletzungen, Familienkultur, Schulklima, Jugendkultur, Ernährung und Sport. Ziel der Studie ist es, die gesundheitliche Situation sowie die gesundheitlichen Rahmenbedingungen der Kinder und Jugendlichen zu beobachten, um Präventionspotenziale zu erkennen und Präventionsangebote erfolgreich umsetzen zu können.

Die Studie wurde zwischen Februar und Mai 2010 in Deutschland sowie in über 40 weiteren Ländern Europas und Nordamerikas durchgeführt. Befragt wurden insgesamt über 200.000 Kinder und Jugendliche mit einem einheitlichen Fragebogen. Den WHO-Studienverbund gibt es seit 1982. Deutschland ist seit 1994 mit einzelnen Bundesländern vertreten, Hessen seit 2002.

Die Studie in Hessen wurde vom Hessischen Kultusministerium, vom BKK Landesverband Hessen, der Unfallkasse Hessen sowie Förstina-Sprudel gefördert.

Ausgewählte Ergebnisse der aktuellen Erhebung in Hessen sind unter http://www.fh-frankfurt.de/hbsc einsehbar. 

Quelle: Fachhochschule Frankfurt am Main

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