Bob Geldof bestreitet Spendenbetrug nach Live-Aid-Konzert
Archivmeldung vom 08.03.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer irische Rockmusiker und Live-Aid-Organisator Bob Geldof hat Berichte über einen millionenschweren Spendenbetrug nach dem legendären Benefizkonzert von 1985 scharf zurückgewiesen. Im Fall von Live Aid seien "keinesfalls" Spendengelder für die Hungernden in Afrika in die Hände äthiopischer Rebellen gelangt, sagte Geldof dem britischen Rundfunksender BBC.
Es sei "kein Cent" verloren gegangen. Nach Informationen der BBC hatten sich äthiopische Rebellen in den 1980er Jahren Millionen Dollar an Hilfsgeldern erschlichen - und für Waffen ausgegeben.
Der Bericht stützte sich insbesondere auf die Aussagen eines früheren Mitglieds der damaligen Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF). Wie er der BBC sagte, hatte er sich gegenüber Hilfsorganisationen als Getreidehändler ausgegeben, letztlich aber nur mit Sand gefüllte Säcke verkauft. Das eingenommene Geld habe er an die TPLF-Führung weitergereicht, darunter war auch der spätere äthiopische Regierungschef Meles Zenawi. Nach Angaben des früheren TPLF-Anführers Aregawi Berhe, der heute in den Niederlanden lebt, nahmen die Rebellen 1985 rund 100 Millionen Dollar ein, von denen 95 Prozent für Waffen ausgegeben wurden.
Geldof bezeichnete die zitierten Exil-Äthiopier als "nicht glaubwürdig". Wenn die BBC ihm nur "einen Beweisschnipsel" vorlege, werde er die Vorwürfe aber untersuchen lassen. Falls tatsächlich Geld verloren gegangen sei, werde er es von der äthiopischen Regierung zurückverlangen und erneut spenden.
Geldof setzt sich seit mehr als 20 Jahren für die Armutsbekämpfung in Afrika ein. 1984 hatte er angesichts der damaligen Hungerkatastrophe in Äthiopien zahlreiche prominente Popmusiker zusammengetrommelt und mit ihnen den Song "Do They Know It's Christmas" aufgenommen. Die Single und das Live-Aid-Konzert von 1985 brachten umgerechnet mehr als hundert Millionen Euro für Hilfsprojekte ein.
Quelle: premiumpresse