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Wohnungs-Leerstand geht erstmals seit 13 Jahren nicht mehr zurück

Archivmeldung vom 21.12.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.12.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Massenmenschenhaltung in der Dr.-Wilhelm-Külz-Straße in Hoyerswerda, Plattenbau und Sozialwohnungen (Symbolbild)
Massenmenschenhaltung in der Dr.-Wilhelm-Külz-Straße in Hoyerswerda, Plattenbau und Sozialwohnungen (Symbolbild)

Foto: Doris Antony
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der bundesweite Leerstand von Wohnungen stagniert nach kontinuierlichem Rückgang erstmals seit 13 Jahren. Streng genommen gab es sogar einen minimalen Anstieg um 300 zusätzlich leerstehende Wohnungen, so Daten aus dem "Leestandsindex" des Berliner Analysehauses Empirica, die am Montag veröffentlicht wurden.

Der bundesweite Leerstand lag demnach zuletzt bei 2,8 Prozent oder rund 603.000 Geschosswohnungen. Die niedrigsten Leerstandsquoten gibt es dabei in München und Frankfurt/Main mit jeweils 0,2 Prozent, gefolgt von Freiburg (0,3 Prozent), Münster und Darmstadt (je 0,4 Prozent). Die meisten Wohnungen stehen in Pirmasens (9,3 Prozent) und Chemnitz (8,4 Prozent) leer. In Folge der Binnenwanderung steigt der Leerstand seit 2014 in den ländlichen Wegzugsregionen und sinkt seit 2010 in den Schwarmstädten und zuletzt verstärkt auch in deren Umland. "Dieser Trend wird sich so weiter fortsetzen", heißt es in der Analyse.

In zwei Städten ist die Leerstandsquote seit 2014 um zwei Prozentpunkte oder mehr geschrumpft, nämlich in Leipzig (-3,2 Punkte) und Salzgitter (-2,4 Punkte). Hohe Rückgänge gibt es auch in Kaufbeuren (-1,2 Punkte), Flensburg (-1,1 Punkte) und Passau (-1,0 Punkte). Bedeutende Zuwächse von knapp einem Prozentpunkt oder mehr weisen Dessau-Roßlau (+1,9 Punkte), Gera (+0,9 Punkte) sowie Frankfurt/Oder (+0,6 Punkte) auf. Auf den Plätzen vier und fünf folgen hier die westdeutschen Städte Coburg sowie Wilhelmshaven (je +0,3 Punkte). Die nun veröffentlichten Daten beziehen sich auf Ende 2019, es wurden dabei nur sogenannte "marktaktive" Wohnungen berücksichtigt, die theoretisch vermietet werden könnten, also beispielsweise keine Bauruinen.

2006 war mit einer bundesweiten Leerstandsquote von 4,1 Prozent der letzte Höhepunkt erreicht worden, seitdem wurden jedes Jahr mehr freie Wohnungen vermietet oder von Eigentümern neu bewohnt, als neue Leerstände hinzukamen, zwischenzeitlich 25.000 bis 30.000 Wohnungen pro Jahr. Damit ist es jetzt weitgehend vorbei. Gegenüber 2018 konnten zuletzt nur noch rund viertausend Leerstände innerhalb eines Jahren wiederbewohnt werden: "Die Reserven sind erschöpft", so die Empirica-Analyse.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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