Großrazzia gegen Hooligans in vier Bundesländern
Die Bundespolizei ist am Dienstag im Rahmen einer Großrazzia in vier Bundesländern gegen die Fußballhooligan-Szene vorgegangen. Im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen 31 Personen wurden 33 Durchsuchungsbeschlüsse in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen vollstreckt, teilten die Behörden mit. 470 Bundespolizisten waren demnach im Einsatz.
Die Ermittlungen stehen im Zusammenhang mit einem Vorfall mit einem
Sonderzug im vergangenen Oktober. Dieser war auf dem Weg nach Rostock
mit Steinen und Pyrotechnik beworfen worden, woraufhin Passagiere die
Notbremse betätigten und einige das Fahrzeug verließen. Danach kam es zu
körperlichen Auseinandersetzungen mit den Personen, die zuvor den Zug
beworfen hatten. Beim Eintreffen der Polizei konnte keine der beiden
Gruppen angetroffen werden. Am Zug entstand laut den Ermittlern ein
Schaden von circa 118.000 Euro. Die Beschuldigten sollen den Fanszenen
der Drittligisten Hansa Rostock und Rot-Weiß Essen angehören.
Wie
die Behörden mitteilten, wurden bei den Durchsuchungen Mobiltelefone,
Tablets, Laptops, Speichermedien, verbotene Pyrotechnik,
Schreckschusswaffen, Betäubungsmittel und Unterlagen beschlagnahmt. In
fünf Fällen sei körperlicher Zwang gegen Tatverdächtige angewandt
worden; zu drei Wohnungen hätten sich die Polizisten gewaltsam Zutritt
verschafft, hieß es.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD)
begrüßte die Maßnahme am Dienstag und bezeichnete den Angriff auf den
Zug in diesem Zusammenhang als "Gewaltexzess". Sie forderte "deutliche
strafrechtliche Konsequenzen". "Solche Gewalttäter machen den Fußball
kaputt. Sie schaden unbeteiligten Fans, den Vereinen und der
Allgemeinheit. Das lassen wir nicht zu", so Faeser.
Quelle: dts Nachrichtenagentur