BKA-Chef: Salafisten missbrauchen Notlage von Flüchtlingen
Archivmeldung vom 14.05.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn Kampf gegen Islamisten hat der Präsident des Bundeskriminalamtes, Holger Münch, mehr Einsatz von den Imamen in Deutschland gefordert.
"Wir spüren keine Vorbehalte gegen die Polizeiarbeit. Einige Gemeinden tun sich allerdings schwer damit, anzuerkennen, dass ihr Glaube von Radikalen missbraucht wird", sagte der BKA-Chef im Interview mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Aber das dürfen Muslime nicht ignorieren. Hier brauchen wir mehr Engagement - auch auf Seiten der Imame", hob Münch hervor.
Zudem sieht der BKA-Präsident die Gefahr, dass radikale Salafisten die Notlage von Asylsuchenden in Deutschland ausnutzen. "Gerade junge männliche Muslime, die hierher geflohen sind, suchen Anschluss in Deutschland und wollen zugleich ihre Religion ausüben. Geraten sie in einer Moschee dabei an salafistische Islamprediger, besteht die Gefahr einer Radikalisierung", sagte Münch. Er ergänzte dazu: "Radikale Aktivitäten in Moscheen bereiten uns durchaus Sorge. In der Vergangenheit war dies ein wichtiger Faktor im Radikalisierungsprozess, insbesondere für orientierungslose Jugendliche."
Mit Blick auf die anstehende Fußball-Europameisterschaft in Frankreich hob der BKA-Chef hervor: "Bisher gibt es keine konkreten Hinweise auf einen terroristischen Anschlag während der Europameisterschaft."
Quelle: dts Nachrichtenagentur