Präsident des Kinderhilfswerks: Ungeimpfte Erwachsene sind rücksichtslos
Archivmeldung vom 08.09.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićAngesichts drohender Corona-Einschränkungen im Herbst fordert der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks, Thomas Krüger, von allen Erwachsenen, sich mit Rücksicht auf die Kinder impfen zu lassen. Krüger sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ): "Es ist vollkommen rücksichtslos, sich nicht impfen zu lassen."
Den Kindern sei in den vergangenen Monaten durch die Schließung von Schulen und Kitas schon sehr viel abverlangt worden, um die Älteren zu schützen, obwohl sie selbst weniger zu den Treibern der Pandemie gehörten. "Viel zu viele Kinder und Jugendliche haben schon jetzt psychische Beeinträchtigungen, Bewegungsmangel und Übergewicht", warnte Krüger.
Jetzt müsse die Rücksichtnahme auch mal in die andere Richtung gehen: "Nun fordern wir als Kinderrechtsorganisation mit der gleichen Vehemenz von den Erwachsenen ein, sich impfen zu lassen, um die Kinder zu schützen", sagte Krüger. "Derzeit rollt die vierte Welle an Corona-Infektionen auf uns zu. Je mehr Erwachsene und auch je mehr Jugendliche ab zwölf Jahren geimpft sind, desto größer ist die Chance, diese Welle zu brechen."
Alle Erwachsenen müssten ihren Beitrag leisten, damit es nicht zu erneuten Schul-Schließungen und massiven Einschränkungen in der Freizeit komme: "Das sind wir unseren Kindern schuldig", so der Kinderhilfswerks-Präsident. Eine Impfpflicht hält Krüger dagegen für zu weitgehend. In Deutschland sind bisher rund 61 Prozent der Menschen vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Die deutsche Impfkampagne ist allerdings ins Stocken geraten.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)