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Armutsforscher sieht soziale Schieflage bei Corona-Hilfen

Archivmeldung vom 19.09.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Armut (Symbolbild)
Armut (Symbolbild)

Bild: Bernd Kasper / pixelio.de

Der Armutsforscher Christoph Butterwegge kritisiert eine soziale Schieflage bei den Corona-Hilfspaketen des Staates. "Bund, Länder und Kommunen haben fast über Nacht 1,5 Billionen Euro an Finanzhilfen, Krediten und Bürgschaften bereitgestellt, um eine drohende Konkurswelle zu verhindern, Obdach- oder Wohnungslose und Bezieher von Transferleistungen kommen aber selbst in den Sozialschutzpaketen nur am Rande vor", sagte Butterwegge dem "Mannheimer Morgen".

Der Corona-Kinderbonus für Familien sei zwar eine große Hilfe, komme aber recht spät. "Schon im Frühjahr hätten sie einen Ernährungsaufschlag von 100 Euro monatlich gebraucht", so der Wissenschaftler. Butterwegge, der bereits für die Linken als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten antrat, kritisierte zudem einen zu großen Profit großer Unternehmen von den Hilfsmaßnahmen: "Nehmen wir BMW: Die Arbeitsagentur hat die Lohnkosten für sämtliche Kurzarbeiter des Konzerns fast ganz übernommen. Gleichwohl hat das Unternehmen im Mai mehr als 1,6 Milliarden Euro Dividende ausgezahlt."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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