Dekra: Baumängel nehmen deutlich zu und kosten rund 1,4 Mrd. Euro
Archivmeldung vom 29.01.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBauschäden an Wohnimmobilien in Deutschland nehmen zu. Das ist die Kernaussage des von Dekra Real Estate Expertise veröffentlichten Bauschadensberichts 2008, über den die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG und die BÖRSEN-ZEITUNG vom 24.1. sowie die WELT AM SONNTAG vom 27.1. ausführlich berichten.
So seien an 2006 und 2007 neu erstellten Ein- und Mehrfamilienhäusern durchschnittlich 32 Mängel pro Objekt festgestellt worden - gut ein Drittel mehr als im Vorjahresbericht. Die Kosten für die Beseitigung dieser Mängel hätten sich durchschnittlich auf rund 10.300 Euro (Vorjahr: rund 9.000 Euro) belaufen. Zwischen 2003 und 2007 habe sich die durchschnittliche Mängelzahl mehr als verdoppelt. Dabei lägen die Mängelfolgekosten wie beispielsweise Gerichtskosten, Kosten für Gutachter und mögliche Wertverluste beim Dreifachen der direkt verursachten Kosten. Rechne man die Mängelbeseitigungskosten auf die Gesamtzahl der in Deutschland erstellten Wohngebäude hoch, dann ergäbe sich eine Summe von etwa 1,4 Mrd. Euro. Vorherrschend seien laut Dekra-Erhebung Mängel bei den klassischen Baugewerken gewesen, beispielsweise an Fenstern, Türen oder Putz.
Es gelte, die Fehler rechtzeitig zu erkennen und zu vermeiden, damit das allgemeine Risiko nicht zum persönlichen Problem für den Bauherren werde, so Dekra- Experte Pascal Klein. Bauherren sei daher zu einer baubegleitenden Qualitätskontrolle zu raten. Die Kosten für einen Gutachter lägen zwischen 1,0 und 1,5 Prozent des Gesamtpreises und seien damit „relativ gering im Verhältnis zum Risiko“. Ein unabhängiger Sachverständiger solle mindestens vier Begehungen in unterschiedlichen Neubau-Stadien durchführen. Die bestehenden Schäden sollten jedes Mal schriftlich und fotografisch dokumentiert und die Bauunternehmer zur Fehlerbeseitigung aufgefordert werden.
Quelle: Dr. ZitelmannPB. GmbH