Rheinischer Präses Latzel über Missbrauchstudie:"Entscheidend ist das Schicksal der Menschen".
Archivmeldung vom 26.01.2024
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Freigeschaltet durch Mary SmithDer rheinische Präses Thorsten Latzel hat sich angesichts der Forum-Studie über sexualisierte Gewalt im Raum der evangelischen Kirche erschüttert über das Leid der Betroffenen, die Zahl der Fälle und das institutionelle Versagen geäußert. Latzel sagte der Kölnischen Rundschau (online und Freitagausgabe) aber auch: "Wir reden immer so schnell über Zahlen. Entscheidend ist das Schicksal der Menschen."
Latzel nahm auch zur von den Studienautoren beklagten schleppenden Aktenbereitstellung Stellung: "Wir haben bei uns im Rheinland alle Personal- und Disziplinarakten auf landeskirchlicher Ebene durchgesehen und die Informationen dazu auch weitergegeben. " Gemeinsam mit den Landeskirchen von Westfalen und Lippe wolle die Evangelische Kirche im Rheinland nun eine eigene große Regionalstudie in Auftrag geben - zusätzlich zu lokalen Fallstudien.
Wie die Studienautoren beklagt auch er den durch den protestantischen Föderalismus ungleichen Umgang mit Anerkennungsleitungen. Auf die Frage, welche Vorstellungen er und die rheinische Kirche einbringen würden - auch zur Höhe der Leistungen -, antwortete er: "Es geht nicht darum, was jetzt einzelne leitende Geistliche denken, sondern um einheitliche, verlässliche Standards in allen 20 Landeskirchen, die wir mit den Betroffen gemeinsam klären."
Quelle: Kölnische Rundschau (ots)