Masken-Affäre: Ermittlungen im Gesundheitsministerium
Archivmeldung vom 14.10.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićIn der Affäre um Maskenbestellungen bei der Schweizer Firma Emix ermittelt jetzt nach Informationen von NDR, WDR und SZ die Berliner Staatsanwaltschaft wegen Untreue gegen einen hohen Beamten im Gesundheitsministerium.
Der Beamte, so der Verdacht der Berliner Ermittler, könnte mit den beiden Bestellungen in großem Stil Steuergeld verschwendet haben. Schon im vergangenen Jahr kritisierte der Bundesrechnungshof die Bestellpraxis des Gesundheitsministeriums bei der Schweizer Firma Emix.
Denn das damals von Jens Spahn geführte Ministerium hatte zum Zeitpunkt der Bestellung von 100 Millionen FFP2-Masken bei Emix zum Preis von 5,40 Euro pro Stück schon wesentlich günstigere Angebote. Spahn hatte das Geschäft mit Emix im April letzten Jahres für insgesamt 540 Millionen Euro dennoch genehmigt. Der Kontakt zu der Schweizer Firma war ursprünglich über Andrea Tandler zustande gekommen, der Inhaberin einer PR-Agentur und Tochter des ehemaligen CSU-Generalsekretärs Georg Tandler. Tandler und ihr Geschäftspartner Darius N. sollen hohe Provisionen für das und ein weiteres Geschäft mit dem Bundesgesundheitsministerium erhalten haben. Beide bestreiten über ihren Anwalt deswegen erhobene Vorwürfe. Der hohe Beamte im Gesundheitsministerium, gegen den nach Informationen von NDR, WDR und SZ jetzt ermittelt wird, soll sich darauf berufen, dass er angesichts der damaligen Notlage nicht anders habe handeln können.
Quelle: WDR Westdeutscher Rundfunk (ots)