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Sind wir eine neidische Gesellschaft?

Archivmeldung vom 21.09.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.09.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Na, waren Sie auch schon mal neidisch, auf das absolut coole Auto des Nachbarn oder auf den Kollegen, der dieses Jahr schon seinen zweiten Urlaub in sonnige Gefilde startet? Wahrscheinlich. Neid ist eine Schwäche, die man nicht gern zugibt. Aber sind eigentlich alle Menschen so gestrickt oder gibt es auch welche unter uns, die frei von Neid sind. Die junge Frauenzeitschrift Lisa wollte es genauer wissen und Sabine Schipke, stellvertretende Chefredakteurin hat die Antwort:

Ja, wir haben diese Umfrage ja aus aktuellem Anlass gemacht, weil Politiker und Manager sich in der letzten Zeit häufig dagegen ausgesprochen hatten, dass man in Deutschland eine Neiddebatte lostritt. Und erstaunlicher Weise behaupteten allerdings 32% der Befragten, Neidgefühle gar nicht zu kennen, während 67% zugaben, dass sie schon mal neidisch waren. Und es fiel uns auch auf, dass je besser ausgebildet die Personen waren, desto höher war dann auch der Neidfaktor.

Nun lösen Managergehälter und so weiter schon Empörung aus, aber die meisten Menschen sind doch wahrscheinlich mehr auf Menschen und Dinge in ihrer unmittelbaren Umgebung neidisch?
Ja, das ist richtig. Also ganz oben auf der Liste stand bei uns der Neid auf das unverschämte Glück, das andere haben, während man selber sich eben für alles im Leben abstrampeln muss. Dicht darauf folgten dann aber gleich Attraktivität und Jugendlichkeit einer Person. 43% der von uns Befragten gaben an, auf gut aussehende Menschen neidisch zu sein, weil sie sich daneben alt und hässlich fühlen. Das galt übrigens für jede zweite Frau, aber nur für jeden dritten Mann.

Wenn man Neid spürt, ist das ein Ansporn oder ein Grund zum Resignieren, da man das, was die anderen Menschen schaffen, ja doch nie erreichen kann?
Also, für viele Menschen, nämlich 68% der Befragten, ist das in der Tat ein Ansporn. Sie nehmen den Neid als Herausforderung, um selbst mehr Ehrgeiz in einer bestimmten Sache zu entwickeln. Neid wirkt für sie praktisch als Motor, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Also ist es gar nicht so verkehrt, ab und zu auch mal neidisch auf andere zu sein.

Quelle: Pressemitteilung Burda Medien Park Verlage

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