EKD-Ratsvorsitzender Schneider kritisiert Familienbild der Bibel
Archivmeldung vom 06.07.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNikolaus Schneider, der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), lehnt Änderungen an der vielfach kritisierten EKD-Orientierungshilfe zum Thema Ehe und Familie ab. Er halte das Papier, in dem unter anderem gefordert wird, "Familie neu zu denken", nicht für einen Bruch mit der bisherigen Haltung der Kirche, sagte Schneider der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.).
"Ich verstehe, dass manche Formulierung möglicherweise diesen Eindruck erwecken konnte. Aber es geht uns gerade um ein Festhalten an der Ehe und ein Ausweiten ihrer entscheidenden Werte auf andere Formen von Familie", sagte Schneider.
Schneider kritisierte im Gespräch mit der F.A.Z. das Familienbild der Bibel: "Schauen Sie sich übrigens die Institutionen-Ethik von Ehe in der Bibel an: Dort wird die rechtliche Gestalt der Ehe vorrangig unter dem Gesichtspunkt des Eigentumsrechts verhandelt. Die Ehefrauen gehören dem Mann, sie haben gehorsam zu sein. Von Geschlechtergerechtigkeit sind wir hier weit entfernt. Auch in dieser Hinsicht ist es gut, `Familie neu zu denken`", sagte Schneider der F.A.Z. Auch habe das Christentum in seiner Geschichte Erneuerungen bezüglich der Ehe "bisher allein im Blick auf die Institution" vorgenommen. "Das hat notwendige Veränderungen gerade unter dem Gesichtspunkt "Gerechtigkeit" häufig erschwert", kritisierte Schneider in der F.A.Z.
Quelle: dts Nachrichtenagentur