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Pädagoge Levent Konca sieht mehr Auseinandersetzungen zum Islam an Berliner Schulen

Archivmeldung vom 28.07.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.07.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de
Bild: Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de

Durch mehr geflüchtete Jugendliche an Schulen komme es zu mehr Auseinandersetzungen in Bezug auf den Islam. Das sagt Levent Konca von Heroes e.V., einem Verein, der mit migrantischen Jugendlichen aus »Ehrenkulturen« zu Geschlechtergerechtigkeit arbeitet, im Gespräch mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung »neues deutschland«. Grund sei, dass die Geflüchteten die Regeln des öffentlichen Lebens noch nicht kennen. Es sei ein Unterschied, ob man in einem Dorf in Syrien oder in Wedding aufgewachsen sei. »Wer diesen Unterschied sieht, ist kein Rassist. Wer ihn nicht sieht, ist blind.«

Ob man Frauen den Handschlag verweigern solle, sei in seinen Workshops hingegen noch nicht diskutiert worden. Konca vermutet, dass sich diese Frage nur wenige Jugendliche stellen. »Aber natürlich hat so ein Fall eine symbolische Wirkung auf Leute, die selbst nicht so weit gehen würden.« Im Juni weigerte sich ein strenggläubiger Schiit aus der Osttürkei, der Lehrerin seines Sohnes die Hand zur Begrüßung zu geben und berief sich dabei auf seine Religion. Weil sie sich diskriminiert und nicht respektiert fühlte, hatte die Lehrerin den Handschlag mehrmals eingefordert und auf die deutschen Gebräuche hingewiesen.

Heroes e.V. arbeitet zu Ehrenkulturen, dabei werden Rollenvorstellungen an Männer und Frauen diskutiert, weniger der sogenannte Ehrenmord. Die Mehrheit der migrantischen Communities lehne den Ehrenmord ab, sagt Konca. Problematisch seien latentere Strukturen, wie die Vorstellung über die Berufswahl des Mannes, die Rollenerwartung, dass Männer nicht weinten, sowie das Gebot für Frauen, bei der Hochzeit Jungfrau zu sein.

Quelle: neues deutschland (ots)

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