Notruf 110: Leitstelle überlastet, viele Anrufer landen in der Warteschleife
Archivmeldung vom 31.07.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittTechnische Pannen und personelle Fehlplanungen sorgen für massive Probleme in der neuen Regionalleitstelle in Elmshorn (Schleswig-Holstein), in der unter anderem die Polizeieinsätze für den Kreis Segeberg koordiniert werden. Die Folge: Viele Notrufe landen in der Warteschleife. Das berichten die "Lübecker Nachrichten"(Sonntagausgabe).
Demnach ist in den ersten drei Monaten mehrfach das Funknetz ausgefallen, und zudem ist die Leitstelle sehr überlastet. "Wir gingen bei unserer Planung von 363 Einsätzen am Tag aus", so Polizeidirektor Heinz Parchmann, Leiter der Polizeidirektion Bad Segeberg. "Tatsächlich sind es im Durchschnitt 434 Polizeieinsätze am Tag. Das übertrifft unsere Prognose um 20 Prozent." An Wochenenden seien 600 Anrufe Durchschnitt. Das bleibt nicht ohne Konsequenzen - nicht nur, was die immense Arbeitsbelastung der 45 Mitarbeiter betrifft. Wer den Polizei-Ruf 110 wählt, landet mitunter in der Warteschleife.
Polizeichef Parchmann bittet um Geduld. Anrufer sollen keinesfalls den Hörer auflegen, wenn sich nicht sofort jemand meldet. Das bedeute nicht, dass keiner da sei, sondern dass alle Telefonleitungen belegt sind, so Parchmann. "Die Leitstelle ist immer besetzt, aber wenn zehn Leute gleichzeitig anrufen, stoßen wir an Grenzen." Wer vorzeitig auflege, müsse sich beim nächsten Anruf wieder in die Warteschleife einreihen.
Quelle: Lübecker Nachrichten