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Soziales Schuldner müssen warten - Beratungsstellen klagen über Kürzungen

Archivmeldung vom 19.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

rivate Schuldner in Sachsen-Anhalt müssen immer länger auf Termine bei den Schuldnerberatungen der Wohlfahrtsverbände warten. Wartezeiten von vier Wochen bis drei Monaten sind die Regel, in etlichen Einrichtungen dauert es aber auch sechs bis acht Monate, berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung.

Ursache ist zum einen die ständig wachsende Zahl von Schuldnern. Gleichzeitig sind die finanziellen Zuwendungen rückläufig: Anfang dieses Jahres hat das Land die seit 2004 gezahlten Fallpauschalen für die Insolvenzberatung um 14 Prozent gekürzt. Darüber hinaus hält das Land einen Fachberater für 66 000 Einwohner für ausreichend, zuvor war es einer für 57 000 Einwohner. Auch zahlreiche Landkreise und Städte haben ihre Zuschüsse zur vorbeugenden, sozialen Schuldnerberatung reduziert. "Unsere Fallzahlen haben sich verdoppelt bis verdreifacht", sagte Johannes Spenn von der Diakonie Mitteldeutschland. Das habe aber zur Konsequenz, dass "die Nachhaltigkeit der sozialen Schuldnerberatung nahezu gänzlich auf der Strecke bleibt". Ähnlich äußerten sich auch Berater von Arbeiterwohlfahrt, Deutschem Roten Kreuz und der Verbraucherzentrale. Die Wohlfahrtsverbände fordern inzwischen energisch eine bessere Finanzierung der Beratungsleistungen.  Das Magdeburger Sozialministerium weist diese Forderung zurück: "Wir halten die Finanzierung für angemessen", sagte Sprecher Holger Paech. Vielmehr habe man die Effizienz der Beratungsstellen nach der Einführung der Fallpauschalen sogar noch steigern können.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung

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