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Experten werfen Griechenland medizinische Überversorgung vor

Archivmeldung vom 13.10.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.10.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Wilhelmine Wulff / pixelio.de
Bild: Wilhelmine Wulff / pixelio.de

In keinem Land der Welt werden je 1.000 Einwohner in der medizinischen Diagnostik so viele Magnetresonanz-Tomografien (MRT) und Computer-Tomografien (CT) durchgeführt wie in Griechenland. Das lasse sich "sicher nicht mit medizinischen Gründen oder dem schlechteren Gesundheitsstatus der Bevölkerung erklären", kritisiert Professor Günther Leiner, Präsident des European Health Forum Gastein, in der Tageszeitung "Die Welt" (Freitagausgabe). Dabei gehe es an dieser Stelle nicht nur um unnötige Gesundheitsausgaben, sondern beim CT eben auch um die Nebenwirkungen der Röntgenstrahlung.

"Dass die Griechen mehr untersucht werden, macht sie nicht gesünder, aber sicher ihren Staatshaushalt noch ein weiteres Stück ärmer", so Leiner.

Auffällig ist auch die hohe Ärztedichte in Griechenland. Nirgendwo sonst auf der Welt leistet sich eine Volkswirtschaft mehr Ärzte als in Griechenland: nämlich sechs auf 1.000 Einwohner. In der Bundesrepublik sind es 3,6 Ärzte je 1.000 Einwohner - das ist knapp über dem EU-Durchschnitt von 3,3.

Der für Gesundheitspolitik zuständige Berater bei der Weltbank in Washington, Armin Fidler, beanstandet das völlige Fehlen einer Qualitätskontrolle der medizinischen Versorgung in Griechenland und fordert ein "Health Technology Assessment" (HTA). "Es bedarf der Einrichtung einer HTA-Agentur in Griechenland, um den Wildwuchs zurückzufahren und den Einsatz teurer Geräte wie MRTs oder CTs zu regulieren."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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