Kritik an Elektroauto-Initiative
Archivmeldung vom 04.05.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer renommierte Verkehrsexperte Axel Friedrich hat die Förderung der Elektromobilität scharf kritisiert und gleichzeitig schwere Vorwürfe gegen die Automobilindustrie erhoben. "Die Bundesregierung klammert sich an jeden Strohalm, der so aussieht, als könnte er funktionieren", sagte der Friedrich dem Donaukurier.
Automobilkonzernen warf er vor, mit ihrem Engagement "Greenwashing" zu betreiben. "Nach außen tut man so, als täte man etwas für die Umwelt, aber gleichzeitig verkauft man große Autos mit hohem Verbrauch", sagte Friedrich. Auch die Stromkonzerne wollten mit ihrem Engagement von Braunkohlekraftwerken und Atomkraftwerken ablenken. Die Elektromobilität hält Friedrich im Kampf gegen den Klimawandel für kontraproduktiv. Elektroautos seien deutlich schädlicher als Benzin- und Dieselfahrzeuge. Zudem seien sie zu teuer und zu unkomfortabel und machten dem öffentlichen Personennahverkehr Konkurrenz, sagte der Verkehrsexperte. "Man kann das sicher bis zu einem gewissen Grad verbessern, aber das Problem nicht prinzipiell auflösen." Friedrich plädiert stattdessen für Effizienzsteigerungen bei herkömmlichen Modellen. Axel Friedrich arbeitete 28 Jahre lang im Umweltbundesamt. Er war Leiter der Abteilung "Umwelt, Verkehr, Lärm" und wurde 2006 als erster Europäer vom kalifornischen Umweltministerium mit dem Haagen-Smit Clean Air Award" ausgezeichnet.
Quelle: Donaukurier