Tafel Wuppertal: Leitende Mitarbeiter sollen gespendete Schokolade und Masken verkauft haben - Staatsanwaltschaft erhebt Anklage
Archivmeldung vom 10.01.2024
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Freigeschaltet durch Mary SmithDie Staatsanwaltschaft Wuppertal erhebt wegen Unregelmäßigkeiten bei der Wuppertaler Tafel Anklage gegen fünf Personen. Das bestätigte Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert auf Anfrage des "Kölner Stadt-Anzeiger". Es bestehe der hinreichende Tatverdacht, dass ein inzwischen ehemaliger Kantinenleiter und ein aktuell ebenfalls nicht mehr bei der Tafel tätiger Lagerleiter unter anderem gespendete Schokolade und FFP2-Masken abgezweigt und an Dritte verkauft haben sollen, um sich zu bereichern.
Die weiteren Angeklagten sollen daran mitgewirkt haben. Ein damaliges Vorstandsmitglied der Tafel soll von den Machenschaften gewusst und diese gebilligt haben. Entgegen seiner gegenüber dem Verein bestehenden Verpflichtungen sei er nicht eingeschritten. Die Staatsanwaltschaft ermittelt den Informationen zufolge bereits seit März 2021 gegen die Beschuldigten. Je nach mutmaßlicher Tatbeteiligung umfassen die Vorwürfe Unterschlagung, Geldwäsche, Hehlerei und Untreue. Neben vier Männern im Alter zwischen 33 und 73 Jahren wird auch Anklage gegen eine 40 Jahre alte Frau wegen Subventionsbetrugs erhoben. Sie soll - ohne Mitwirkung der anderen Personen - zu Unrecht Mittel aus der NRW-Corona-Soforthilfe 2020 beantragt und erhalten haben. Die Angeschuldigten sollen Vermögenswerte im unteren sechsstelligen Bereich erlangt haben.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)