Philologenverband will 20.000 Lehrer mehr an Gymnasien
Archivmeldung vom 20.11.2019
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Freigeschaltet durch André OttDer Deutsche Philologenverband fordert 20.000 Lehrer mehr an den Gymnasien für Mathe und die Naturwissenschaften. "Es gibt zurzeit etwa 170.000 Lehrkräfte an Gymnasien in ganz Deutschland. Wenn wir in Mathe und Naturwissenschaften Spitze sein wollen, brauchen wir bundesweit 20.000 zusätzliche Lehrer für mehr Stunden, für kleinere Gruppen und für bessere Talentförderung", sagte die Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Susanne Lin-Klitzing, den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland".
Dies koste "rund 1,6 Milliarden Euro im Jahr. Das muss uns die naturwissenschaftliche Bildung der Kinder und Jugendlichen wert sein", so die Verbandschefin weiter. In den Gymnasien seien die Klassen meist viel zu groß, um in den Naturwissenschaften guten Unterricht machen zu können. "In diesen Fächern brauchen wir kleinere Lerngruppen, um die Schüler unter Anleitung experimentieren lassen zu können", sagte Lin-Klitzing.
Auch für mehr Spitzenförderung brauche man "zusätzliche Lehrer, um in AGs Talente für Wettbewerbe wie Jugend forscht gut coachen zu können". Die Kultusminister dürften "nicht so tun, als gäbe es an den Gymnasien kein Problem mit Lehrermangel", so die Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes weiter. Es gebe eben doch eins: in Mathe und den Naturwissenschaften. "Der Lehrermangel ist kein Tsunami, der unerwartet über uns hereingebrochen ist", sagte Lin-Klitzing den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland". Die Politik könne und müsse "besser planen und den Lehrerberuf attraktiver machen".
Den Lehrern müssten für zusätzliche Aufgaben etwa, was die Bewältigung von Herausforderungen durch Integration angeht auch mehr Erzieher und Sozialpädagogen an die Seite gestellt werden. "Die Politik lässt die Lehrer und die Schulen zu oft allein", so die Verbandschefin weiter. Beim kürzlich vorgestellten IQB-Bildungstrend, der sich diesmal mit den Kompetenzen der Neuntklässler in Mathe und Naturwissenschaften beschäftigte, gab es im Bundesschnitt zwar stabile Ergebnisse, aber kaum positive Entwicklungen. Im Bundesschnitt haben sich die Ergebnisse an den Gymnasien schlecht entwickelt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur