Quadriga-Kuratorium setzt diesjährige Preisverleihung aus
Archivmeldung vom 16.07.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Kuratorium des Quadriga-Preises hat aufgrund der Kritik an der Auszeichnung des russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin die diesjährige Preisverleihung ausgesetzt. Das teilte das Kuratorium am Samstag mit. Bereits zuvor hatte der ehemalige tschechische Präsident Vaclav Havel mit der Rückgabe seines Preises gedroht, falls die Auszeichnung tatsächlich an Putin gehen sollte.
Havel hatte den Quadriga-Preis vor zwei Jahren erhalten. Der vor einem Jahr ausgezeichnete dänische Künstler Olafur Eliasson hatte aus Protest seinen Preis bereits zurückgegeben. Mit der Aussetzung des Verleihung werden auch die anderen Nominierten dieses Jahres nicht ausgezeichnet. Die Quadriga ist ein seit 2003 jährlich von der Berliner Netzwerk Quadriga GmbH verliehener Preis. Ausgezeichnet werden Persönlichkeiten oder Gruppen aus Politik, Wirtschaft und Kultur, die durch ihr Engagement ein Zeichen für Aufbruch, Erneuerung und Pioniergeist gesetzt haben.
Zeitung: Quadriga-Kuratorin Monheim tritt zurück
Wegen der geplanten Auszeichnung des russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin hat die Gründerin der Berliner Bela-Stiftung, Barbara-Maria Monheim, ihren sofortigen Rücktritt aus dem Kuratorium des "Netzwerks Quadriga" erklärt. Sie lehne die "interne Verfahrensweise" und "öffentliche Kommunikationspolitik entschieden ab", schreibt die Mäzenin in einer Erklärung, die dem Berliner "Tagesspiegel" vorliegt. "Es ist völlig inakzeptabel, dass Kuratoriumsmitglieder ausdrücklich für Entscheidungen in Haftung genommen werden, an denen sie weder beteiligt waren noch über die sie unterrichtet wurden." Monheim ist nach Grünen-Chef Cem Özdemir und dem Historiker Edgar Wolfrum das dritte Kuratoriumsmitglied, das sich aus dem Gremium zurückzieht.
Quelle: dts Nachrichtenagentur