Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) empfiehlt, sich über Drängler nicht zu ärgern
Archivmeldung vom 19.12.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittImmer wieder auf deutschen Autobahnen zu beobachten: Auf der rechten Spur ein Lkw hinter dem anderen, Pkw-Fahrer überholen mit dem erforderlichen Sicherheitsabstand. Nur einer nicht: Er fährt seinem Vordermann dicht auf und möchte ihn zwingen, in eine Lücke zwischen zwei Lkw einzuscheren und ihn vorbeizulassen.
Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) empfiehlt, sich in solchen Situationen nicht zu ärgern. Ärger ist ein Zustand erlebter Hilflosigkeit, der nicht selten zur Aggression führt. Aggressive Autofahrer tippen kurz aufs Bremspedal, um den lästigen Hintermann zu erschrecken, andere zeigen mit dem Mittelfinger, was sie von dem Drängler halten. Wieder andere wünschen sich, dass der Drängler von der Polizei erwischt wird oder schlimmer noch, mit seiner Fahrweise einen Unfall erleidet.
Wer sich ärgert, schadet nur sich selbst. Die Situation kann er damit nicht positiv verändern. Ärger wirkt im Straßenverkehr als Stressor. Wer gestresst ist, macht Fehler, indem er beispielsweise etwas übersieht oder vorschnell eine falsche Entscheidung trifft.
Besser ist es, empfiehlt der DVR, in solchen Situationen gelassen zu bleiben. Innere Dialoge helfen dabei. Man kann zum Beispiel zu sich selbst sagen: "In meinem Auto bin ich der Chef. Ich lasse mich von anderen nicht zu riskantem Verhalten zwingen." Oder man distanziert sich von dem anderen: "Das ist nur ein armer Spinner, ein Angeber, der es nötig hat."
Ein gelassener Fahrer lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Er hat seine Emotionen im Griff. Das ist für ihn Bestandteil einer professionellen Auffassung vom Fahren. Er hat sich angewöhnt, die offenen oder vermeintlichen Fehdehandschuhe, die ihm andere hinwerfen, zu ignorieren. Gelassene Fahrer sind selbstbewusste Fahrer.
Quelle: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V.