ICE-Messerattacke bei Regensburg war islamistisch motiviert
Archivmeldung vom 21.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Messerattacke eines Syrers auf Passagiere eines ICE zwischen Nürnberg und Regensburg am 6. November ist offenbar doch islamistisch motiviert gewesen. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf die Ermittler.
Zunächst
war der 27-jährige Täter als psychisch gestört bezeichnet und in einer
psychiatrischen Klinik untergebracht worden. Der Fall ist laut Zeitung
bereits vom Generalbundesanwalt in Karlsruhe übernommen worden, der für
die Verfolgung von Terroranschlägen zuständig ist. Nach der offiziellen
Zählung der Sicherheitsbehörden gilt die Messerattacke im ICE nun als
einziger vollendeter islamistischer Anschlag in Bayern im vergangenen
Jahr. Am 6. November hatte der Syrer Abdalrahman A. im ICE ein Messer
mit acht Zentimeter langer Klinge gezückt und scheinbar wahllos auf
Passagiere eingestochen, vier von ihnen wurden teils schwer verletzt,
bevor Polizeibeamte den Täter überwältigen konnten.
Eine erste
psychologische Begutachtung des Mannes sofort nach der Tat hatte
Anhaltspunkte für eine paranoide Schizophrenie ergeben. Im Laufe der
Unterbringung in der Klinik mehrten sich hieran jedoch Zweifel. Bei der
umfangreichen Auswertung zahlreicher Smartphones und Laptops stießen die
Ermittler der Kriminalpolizeiinspektion Oberpfalz sowie der Bayerischen
Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus bei der
Generalstaatsanwaltschaft München zudem auf Propagandamaterial der
Terrormiliz "Islamischer Staat". Nach dem derzeitigen Stand der
Ermittlungen soll Abdalrahman A. alleine gehandelt haben.
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Videos der Terrormiliz IS, die er gespeichert und teilweise auch selbst
bearbeitet hatte, sprechen aber für ein ideologisches Motiv. Auch ist es
den Ermittlern nach Informationen der SZ gelungen, einen Bekannten des
mutmaßlichen Täters ausfindig zu machen, der bezeugt, Abdalrahman A.
habe vor der Tat in einer Passauer Moschee über seine Absichten für den
"Dschihad" gesprochen. Der Fall dürfte demnächst das für
Staatsschutzdelikte zuständige Oberlandesgericht München beschäftigen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur