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"Focus": Beamtenversetzung führt offenbar zu Zerwürfnis zwischen Kanzleramt und BND

Archivmeldung vom 12.09.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.09.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bundesnachrichtendienst
Bundesnachrichtendienst

Die plötzliche Versetzung eines leitenden Regierungsbeamten hat offenbar zu einem neuen Zerwürfnis zwischen Kanzleramt und dem nachgeordneten Bundesnachrichtendienst (BND) geführt. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Focus".

Ministerialdirigent Hans Vorbeck, der schon unter den Kanzlern Helmut Kohl und Gerhard Schröder die deutschen Geheimdienste koordinierte, sei ohne Angabe von Gründen zum 1. September mit der Aufarbeitung der BND-Geschichte beauftragt worden. BND-Präsident Ernst Uhrlau verliere damit seinen letzten Anker im Kanzleramt, meldet "Focus" unter Berufung auf Regierungskreise.

BND-Beamte berichteten "Focus", dass der Kontakt in die Regierungszentrale schlecht sei. In Krisengebieten seien aufwendige Operationen aufgrund des fehlenden Wagemuts nicht mehr möglich. Stattdessen forschten 20 Geheimdienstler, vier Historiker und weitere 20 wissenschaftliche Hilfskräfte nach SS- und Gestapo-Leuten, die bei dem Vorläufer des BND, der Organisation Gehlen, tätig gewesen seien.

Der Frust etlicher BND-Auswerter ist laut "Focus" mittlerweile so groß, dass Lageberichte wie die über Afghanistan verharmlost würden, da realitätsnahe Analysen im politischen Berlin nicht geschätzt seien.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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