Einweihung der letzten deutschen Kriegsgräberstätte in Russland
Archivmeldung vom 29.07.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVerteidigungsminister Thomas de Maizière wird am kommenden Samstag in der russischen Kreisstadt Duchowschtschina bei Smolensk die Gedenkansprache während der Einweihung der letzten großen Kriegsgräberstätte für gefallene Wehrmachtsangehörige in Russland halten. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hat in Zusammenarbeit mit seinen russischen Partnern und der regionalen Verwaltung den Friedhof errichtet und in den vergangenen Jahren über 30 000 Soldaten dorthin umgebettet.
Zur Einweihung werden über 200 Gäste aus Deutschland erwartet, unter ihnen zahlreiche Angehörige der Gefallenen. An der offiziellen Übergabe werden auch junge deutsche und russische Soldaten teilnehmen, die sich zu einem gemeinsamen Arbeitseinsatz an Kriegsgräbern in der Oblast Smolensk treffen.
Während der Gedenkveranstaltung werden auch fünf Gefallene feierlich beigesetzt, unter ihnen der 500 000. Kriegstote, den die Mitarbeiter des Volksbundes seit 1992 in Russland, Belarus und der Ukraine geborgen haben.
Gegenwärtig sind 30 513 Kriegstote in Duchowschtschina bestattet. Auf Granitstelen hat der Volksbund die Namen und Lebensdaten von 16 300 Gefallenen dokumentiert. Der über fünf Hektar große Friedhof ermöglicht die Bestattung von etwa 70 000 Kriegstoten. Damit wird der Friedhof in Duchowschtschina in einigen Jahren die größte deutsche Kriegsgräberstätte weltweit werden.
Die Einweihung am 3. August markiert einen neuen Abschnitt in der Arbeit des Volksbundes. Die Zahl der Ausbettungen wird in Zukunft rückläufig werden, da es immer schwieriger wird, Grablagen zu finden.
Der Volksbund rechnet damit, bis 2017 im Osten und Südosten Europas noch etwa 150 000 Kriegstote des Zweiten Weltkrieges bergen zu können. Dann verbleiben noch weitere 250 000 Tote, die überwiegend in schwer zugänglichen Gebieten oder in Kleinstgrablagen ruhen. Die Suche nach diesen Gräbern erfordert einen wesentlich höheren Aufwand als bisher.
Quelle: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (ots)