Astronaut Gerst möchte Weihnachten im All feiern
Archivmeldung vom 24.12.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.12.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttAstronaut Alexander Gerst reizt es, Weihnachten einmal im All zu verbringen. Bei dem Gedanken daran fühlt sich der 40-Jährige an ein früheres Fest erinnert: "Ich habe Weihnachten einmal in der Antarktis gefeiert mit einem Team auf der Spitze eines aktiven Vulkans bei minus 45 Grad in 3000 Meter Höhe", sagte Gerst der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Das habe er als sehr intensives Gruppenerlebnis empfunden: "Eine tolle Erfahrung, die ich ohne zu zögern auch auf der Raumstation machen würde." In diesem Jahr verbringt er Weihnachten aber bei seiner Familie im Kochertal.
Im All auf der Internationalen Raumstation (ISS) war Gerst zuletzt von Mai bis November 2014. Mit seinen Fotos und Eindrücken hat er die Raumfahrt und vor allem seine eigene Person in den Fokus gerückt. Er habe aber nie versucht, ein Popstar zu sein, betonte Gerst.
"Dass Raumfahrt wieder so populär geworden ist in Deutschland, liegt vielleicht daran, dass ich versucht habe, die Dinge aus den Augen eines ganz normalen Menschen zu sehen." Die Menschen hätten offenbar gespürt, dass er das Schöne, das Traurige, das Unheimliche nicht wie ein Oberlehrer erklären möchte, sondern dass er schlicht seine Gedanken aufgeschrieben habe.
Seine nächste Mission zur Internationalen Raumstation ist für Mai 2018 geplant. Die Tage bis dahin zählt Gerst aber nicht. "Ich hatte mir tatsächlich mal einen Timer gesetzt, aber die Zahl war ernüchternd hoch. Es waren damals noch mehr als 500 Tage."
Für die noch fernere Zukunft träumt Gerst davon, einmal zum Mond oder Mars zu fliegen: "Ich kriege Gänsehaut, wenn ich mir vorstelle, einmal auf dem Mond herumzulaufen." Das Großartigste dabei sei der Gedanke, auf einem anderen Himmelskörper zu sein und von dort auf die Erde zu blicken.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)