Deutschlands Zivilschutz nicht auf Ernstfall vorbereitet
Archivmeldung vom 12.08.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.08.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićHilfsdienste und Gesundheitsexperten warnen vor einer unzureichenden Ausstattung des Zivilschutzes in Deutschland. "Wir sind nicht ziviltüchtig", sagte der Vizepräsident der Malteser in Deutschland, Albrecht von CroÖ, der "Bild am Sonntag".
Die Hilfsdienste hätten zu wenig Personal, es bräuchte deutlich mehr:
"Das geht nicht ohne einen Pflichtdienst", so von CroÖ. Er schlägt ein
Dienst-Modell ("Gesellschaftsdienst im Bevölkerungsschutz") vor, das auf
vier Jahre gestreckt werden kann und neben Beruf und Ausbildung
geleistet werden kann.
Gesundheitsexperten sind besorgt um das
Gesundheitssystem, wenn der Bündnisfall ausgerufen werden sollte. Der
Bundesvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung, Andreas Gassen,
sagte der "Bild am Sonntag": "Unser Gesundheitssystem ist nicht auf den
Nato-Bündnisfall vorbereitet. Es bräuchte eine Erhebung unter Praxen und
Krankenhäusern, um herauszufinden, welche Kapazitäten wir potenziell
haben."
Der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen, Janosch
Dahmen, spricht sich für regelmäßige Übungen an Krankenhäusern und eine
Stärkung des Sanitätsdienstes der Bundeswehr aus. Dahmen: "Wir brauchen
eine Zeitenwende im Gesundheitswesen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur