Occupy Wall Street: App meldet Verhaftungen
Archivmeldung vom 01.11.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Demonstranten rund um Occupy Wall Street in New York sind bereits dafür bekannt, technische Hilfsmittel für ihre Zwecke zu nutzen und dabei besonders erfinderisch zu sein: Mit der Handy-App namens "Shouty" wird das Telefon zum Funkgerät. Doch die Android-App "I'm Getting Arrested" sorgt nun für Aufsehen. Über 10.000 Mal wurde die Software bereits heruntergeladen, die es ermöglicht im Falle einer Festnahme Angehörige, Anwälte oder andere Kontaktpersonen zu verständigen, berichtet die New York Times.
Wird der Nutzer verhaftet, kann er mittels eines Knopfdrucks eine vorher erstelle Nachricht an seine Bekannten schicken. Entwickler Jason Van Anden hat die Software innerhalb von zwei Tagen programmiert, nachdem zuvor ein Freund nur mit Mühe der Festnahme auf einer der Demos entkommen war. Obwohl die Software immer populärer wird, ist jedoch unklar, ob sie überhaupt schon einmal für ihren eigentlichen Zweck genutzt wurde. Tatsächlich finden sich auch einige Schwachstellen in der App. So beinhaltet die Notfallsnachricht keine Informationen über den Aufenthaltsort des Nutzers und lässt sich auch nicht mit Social Networks verbinden.
Offen ist außerdem, ob im Fall einer Festnahme überhaupt genug Zeit bleiben würde, um die Nachricht abzusenden. Wahrscheinlich ist, dass viele der User in der Gratis-App eher ein politisches Symbol sehen und sie schon alleine deshalb installieren. Das spiegelt sich auch in den öffentlichen Bewertungen von I'm Getting Arrested wieder: Hier finden sich hauptsächlich Unterstützungserklärungen für Occupy Wall Street und weniger ernsthafte Rezensionen über die Software.
Quelle: www.pressetext.com Georg Eckelsberger