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Fast jeder zweite Inlandsflug durch Bahnfahrt ersetzbar

Archivmeldung vom 15.06.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.06.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Dies war vor kurzem noch ein typisch überfüllter Bahnhof in Deutschland (Symbolbild)
Dies war vor kurzem noch ein typisch überfüllter Bahnhof in Deutschland (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

42,4 Prozent aller Inlandsflüge in Deutschland könnten durch Bahnfahrten unter vier Stunden Fahrzeit ersetzt werden. Bei einer Fahrtdauer bis sechs Stunden Zugfahrt sind es sogar 95,4 Prozent der Inlandsflüge. Das geht aus einer Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor, über die die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" berichten.

Die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2019, also vor dem pandemiebedingten Einbruch des Flugverkehrs um zwei Drittel des Passagieraufkommens. Auch 4,4 Prozent der Ziele innereuropäischer Kurzstreckenflüge sind binnen vier Stunden mit der Bahn erreichbar, 11,7 Prozent sind es in einer Fahrzeit von unter sechs Stunden. "Das Verlagerungspotenzial ist bereits heute gewaltig und kann durch einen zügigen Ausbau der Bahn noch deutlich vergrößert werden. Eine Verdoppelung der Bundesmittel für den Neu- und Ausbau der Schienenwege auf jährlich drei Milliarden Euro ist daher überfällig", sagte der Verkehrsexperte der Linken, Jörg Cezanne.

Ein besonders wichtiger Punkt sei die Anbindung des Münchner Flughafens an den Fernverkehr. Bislang ist der zweitgrößte deutsche Umsteigeflughafen nur per S-Bahn zu erreichen. "Die gut 100.000 Inlandsflüge von und nach München wären mit Fernbahnanschluss zum Großteil überflüssig", urteilt die Linksfraktion. "Beim Neustart des Luftverkehrs müssen ökologische Gesichtspunkte eine starke Rolle spielen", forderte Cezanne weiter. Der Bund als Bahn-Eigentümer und Lufthansa-Anteilseigner müsse "auf eine Intensivierung der Kooperation der beiden Konzerne drängen. Eine günstigere Ausgangsposition zur politisch gesteuerten Verlagerung von Kurzstreckenflügen gab es noch nie."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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