Bleiverseuchtes Marihuana in Bayern aufgetaucht
Archivmeldung vom 23.02.2009
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.02.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBeim Deutschen Hanf Verband sind neue Berichte über Bleivergiftungen in Bayern eingegangen. Im Blut betroffener Cannabiskonsumenten, die unter Vergiftungserscheinungen leiden, wurden hohe Bleiwerte gemessen. Das von ihnen konsumierte Marihuana wies eindeutige Spuren von Blei auf.
Damit wird ein neues Kapitel einer dramatischen Entwicklung aufgeschlagen.
Ende 2007 war es zu einer Massenbleivergiftung durch Marihuana im Raum
Leipzig gekommen. Seit dem 2. Weltkrieg hatte es in Deutschland keine
derartige Serie von Bleivergiftungen mit über 100 Betroffenen mehr
gegeben.
Einige Symptome einer Bleivergiftung:
Magen-Darm-Beschwerden, schwere Bauchkrämpfe, langsamer Puls, hoher
Blutdruck, Hirnschädigung ("Bleidemenz"), Nervenschädigung,
Zittern/Tremor, Muskelschwäche, Bleisaum am Zahnfleischrand,
Nierenschädigung. Im Extremfall besteht sogar Todesgefahr. In Leipzig
mussten einge Patienten auf die Intensivstation.
Da sich das Phänomen bisher auf den Raum Leipzig beschränkt hatte und
auch dort seit einem Jahr keine neuen Fälle mehr bekannt geworden sind,
ist das Thema in Vergessenheit geraten.
Mit den neuen Fällen aus Bayern ist nun klar: es handelt sich weder um
ein räumlich, noch zeitlich begrenztes Problem. Die Betroffenen gehen
davon aus, dass viele weitere Konsumenten betroffen sind, die noch
nicht beim Arzt waren. Eine öffentliche Warnung ist also dringend
erforderlich.
Georg Wurth, Sprecher des Deutschen Hanf Verbandes betont:
"Nur der Verkauf von Cannabis in Fachgeschäften kann dafür sorgen, dass
4 Millionen Cannabiskonsumenten in Deutschland vor skrupellosen
Geschäftemachern und gefährlichen Streckmitteln geschützt werden. Der
legale Anbau einiger Pflanzen wären ein sinnvoller erster Schritt.
Bleibt zu hoffen, dass die Bundesregierung ihre Blockadehaltung im
Interesse der Gesundheit der Konsumenten endlich aufgibt."
Quelle: Deutscher Hanf Verband