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Lottospieler sind meist vernünftige Gewinner

Archivmeldung vom 03.09.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.09.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Cash by Blatant World, on Flickr
Bild: Cash by Blatant World, on Flickr

Glücksspiele haben hierzulande einen zweifelhaften Ruf. Nicht so das Lottospielen: Über 40 % der Deutschen haben 2013 Lotto gespielt, so die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Am Ende gab es 90 neue Lottomillionäre, jedoch keiner aus dem Saarland, aus Bremen und Hamburg. Aus Nordrhein-Westfalen kam hingegen mit 23 Neu-Millionären die größte Anzahl an Jackpot-Gewinnern. Im Gegensatz zu Automaten und Casinos ist Lotto ein gesellschaftlich akzeptiertes Massenphänomen, an dem der Staat kräftig mitverdient.

Trotz aller Vernunft: Lottogewinne sind bei einer Wahrscheinlichkeit in der höchsten Spielklasse (6+Superzahl) von 1: 139.838.160 purer Zufall. Das menschliche Gehirn ist ohnehin kein guter Rechner für Wahrscheinlichkeiten. Das zeigen auch immer wieder einfache Zahlenreihen wie 2,3,4,5,6. Diese Kombination sorgte 1999 dafür, dass sich über 38.000 Leute in der zweiten Gewinnklasse den Jackpot teilen mussten. Zwar sind die am häufigsten gezogenen Lottozahlen seit 1955 die 49, 32, 38, 26, 6 und die 3, doch in der Kombination kamen sie noch nie vor. Aber am 20. Dezember 1986 und am 21. Juni 1995 wurden beide Male die Zahlen 15, 25, 27, 30, 42 und 48 gezogen.

Vernünftiger geht es dann aber zu, wenn der Jackpot tatsächlich geknackt wurde. Forscher aus Oxford haben vor einigen Jahren herausgefunden, dass die über 3.000 britischen Lottomillionäre ihre 10,5 Milliarden Gewinn mehrheitlich konservativ verplant haben. Aus der Original-Studie der britischen Lotterie-Gesellschaft lässt sich herauslesen, dass immerhin 19 % dem Arbeitgeber treu geblieben sind. Nur 2 % arbeiteten weniger, was sicher auch daran lag, dass jeder siebte Gewinner selbstständig wurde. Die materiellen Folgen waren da naheliegender: 7.958 Eigenheime, 3.780 Geldgeschenke im Wert von 1,43 Milliarden Euro und 17.190 Autos im Wert von 570 Millionen Euro. Die Vernunft zeigt sich erst wieder bei den getätigten Rücklagen: 4,6 Milliarden lagern auf sicheren Bankkonten.

Die Gewinnsummen in Deutschland oder Großbritannien fallen dank der Lotterien EuroMillions oder EuroJackpot nun noch höher aus. Die größte Lotterie Europas verfügt über einen Mindest-Jackpot von 15 Millionen Euro. Aber eines bleibt: Trotz zahlreicher Onlinetipper (12,1 %) bleiben 87,4 % den klassischen Annahmestellen treu.

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