WDR-Wirtschaftsmagazin "markt" findet schädliche Pestizide in Schmuggelzigaretten
Archivmeldung vom 27.08.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittHinter billigen Schmuggelzigaretten verbergen sich häufig gefährliche Fälschungen. Das WDR-Wirtschaftsmagazin markt (WDR Fernsehen, Montag, 27.08.2007, 21.00 Uhr) hat Zigaretten vom Schwarzmarkt untersuchen lassen und darin Pestizide in einer Konzentration gefunden, die um das 40- bis 200fache über den Grenzwerten für Tabak liegt.
Der Pharmakologe Prof. Franz Bracher von der Ludwig-Maximilian
Universität München nennt das Ergebnis der Analysen "erschreckend":
Es handele sich bei den gefundenen Inhalten um Pflanzenschutzmittel,
die potentiell krebserregend sind und die Leber sowie das
Nervensystem schädigen können. "Dabei sind die Grenzwerte für Tabak
sowieso schon viel höher als für Lebensmittel oder Arzneimittel und
selbst diese Grenzwerte werden massiv überschritten.
"markt" hat Schmuggelzigaretten unter anderem auf Märkten an der deutsch-tschechischen Grenze sowie im Internet erworben. Das Internet löst dabei nach Einschätzung von Experten immer mehr den gefährlichen Straßenhandel ab, weil dabei das Risiko weitgehend auf den Käufer verlagert wird. Die gekauften Zigaretten entpuppten sich als Fälschungen. Sie stammen aus illegalen Fabriken in Osteuropa und China, selbst in Köln und Essen hat der Zoll solche Fabriken schon ausgenommen, die in der Hand der Organisierten Kriminalität sind. Nach Ansicht des Kriminologen Prof. Thomas Feltes von der Ruhr Uni Bochum begünstigt die hohe Tabaksteuer in Deutschland das gefährliche Fälschergeschäft: "Je höher die Steuer, desto höher ist der Reiz für den Kunden in den Schwarzmarkt zu gehen und umso höher ist auch die Gewinnspanne für die Organisierte Kriminalität."
Quelle: Pressemitteilung WDR