Fast jeder zweite Wohngeldbezieher ist Rentner
Archivmeldung vom 01.12.2020
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Freigeschaltet durch André OttFast die Hälfte der Haushalte, die zur Begleichung ihrer Miete Wohngeld vom Staat benötigen, sind Rentner-Haushalte. Insgesamt bezogen Ende vergangenen Jahres 504.410 Familien oder Einzelpersonen Wohngeld. In 230.610 Fällen (46 Prozent) waren Renten die Haupteinkommensquelle. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, die der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) vorliegt.
Zweitgrößte Gruppe unter den Mehrpersonenhaushalten im Wohngeldbezug sind mit 37 Prozent Arbeitnehmer sowie Beamte. In Einpersonenhaushalten sind sogar mehr als drei Viertel (76 Prozent) der Wohngeldbezieher Rentner.
Wohngeld erhalten Haushalte mit geringen Einkommen, wobei Mieten nur bis zu einem Höchstbetrag berücksichtigt werden. Je geringer die Einkommen, desto höher der Zuschuss. Wer Grundsicherungsleistungen wie Hartz IV bezieht, hat allerdings keinen Anspruch auf zusätzliches Wohngeld. Daher spielen Arbeitslosen-Haushalte mit 4 Prozent in der Wohngeldstatistik praktisch keine Rolle.
"Zu viele Menschen sind im Alter auf ergänzende Sozialleistungen angewiesen, weil die Rente nicht zum Leben reicht", kritisierte Linken-Sozialexpertin Sabine Zimmermann im Gespräch mit der "NOZ". Besonders Alleinstehende seien betroffen. "Es braucht ein höheres Rentenniveau, deutliche Nachbesserungen bei der Grundrente sowie eine solidarische Mindestrente von derzeit 1050 Euro", forderte die Bundestagsabgeordnete.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)