Woodstock-Organisatoren wollen doch deutsche Helfer
Archivmeldung vom 20.07.2017
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Freigeschaltet durch André OttDie Organisatoren des Rockfestivals "Haltestelle Woodstock" im polnischen Grenzort Kostrzyn (Küstrin) haben trotz einer offiziellen Absage aus Warschau Helfer von der Brandenburger Feuerwehr darum gebeten, bei der Absicherung der Veranstaltung wie in den vergangenen Jahren mitzuwirken. Jurek Owsiak, der der Chef der Stiftung ist, die das Festival vom 3. bis 5. August veranstaltet, sagte am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Zielona Góra (Grünberg) dazu:
"Unsere deutschen Partner kennen sich nicht nur sehr gut an der Grenze aus, sondern sind auch für die vielen deutschen Festivalgäste immer ein Ansprechpartner gewesen. Deshalb wäre es sehr gut, wenn sie wieder mit dabei wären." Zu Wochenbeginn war bekannt geworden, dass die Kommandantur der polnischen Landesfeuerwehr die deutschen Helfer von den Feuerwehren in Frankfurt(Oder) und Berlin sowie vom THW-Landesverband Berlin-Brandenburg ausgeladen hatte.
Zur Begründung sagte ein Sprecher, man wolle die Deutschen nicht der Gefahr terroristischer Anschläge aussetzen. Später hieß es, man werde angesichts der Gefahrenlage noch mehr polnische Kräfte einsetzen. Der Leiter des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz und Chef der Frankfurter Feuerwehr, Helmut Otto, bestätigte am Donnerstag, dass er bereits ein Schreiben mit der Bitte von Jurek Owsiak erhalten habe.
"Natürlich sind wir sehr dankbar für diesen Vertrauensbeweis, aber gleichzeitig wäre ein Einsatz ohne Abstimmung mit den polnischen Behörden nicht sinnvoll", sagte Otto dazu. Deshalb habe man in Absprache mit dem Brandenburger Innenministerium noch einmal eine Anfrage an die polnische Feuerwehr zwecks des gemeinsamen Einsatzes gerichtet. Auch Brandenburgs Regierungschef Dietmar Woidke, der zugleich Koordinator der Bundesregierung für die Beziehungen zu Polen ist, äußerte sich am Donnerstag gegenüber der "Märkischen Oderzeitung" zu der Angelegenheit.
Der SPD-Politiker sagte: "Ich bedauere diese Entscheidung Warschaus außerordentlich, gibt es doch hier an der Oder seit Jahren eine eingespielte grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Feuerwehren. Verwundert bin ich darüber, dass die polnische Seite dies mit der Bedrohung durch potentielle Terroranschläge begründet. Bei Großveranstaltungen sind erhöhte Gefährdungspotentiale ohnehin nicht ausgeschlossen. Gerade bei de facto landesübergreifenden Veranstaltungen, wie dem Festival, scheint es angezeigt, der Gefahrenlage durch gute Zusammenarbeit gemeinsam zu begegnen."
Quelle: Märkische Oderzeitung (ots)