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EKD-Ratsvorsitzender hofft nach Besuch beim Papst auf neue Ökumene

Archivmeldung vom 12.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Nikolaus Schneider Bild: Joyborg at de.wikipedia
Nikolaus Schneider Bild: Joyborg at de.wikipedia

In Deutschland gibt es neue Hoffnung für eine erneuerte Ökumene. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, sagte nach seinem Besuch bei Papst Franziskus der "Zeit": "Das ist eine Begegnung unter Gleichgesinnten."

Schneider lobte zudem die pastoralen Qualitäten des katholischen Oberhauptes: "Franziskus hat tatsächlich das Talent, die menschlichen Dimensionen seines Amtes klarzumachen: das Dienende, nicht das Prunkvolle und Imposante." Schneider sieht unter dem neuen Pontifikat große Chancen für eine Annäherung zwischen Protestanten und Katholiken. Franziskus sei sehr entgegenkommend gewesen und habe ein Zeichen gesetzt, "dass er durchaus Gemeinsamkeiten mit den Kirchen der Reformation wahrnimmt. Und dass er sich auch einen gemeinsamen Weg der Kirchen in die Zukunft vorstellt." Unter dem deutschen Papst Benedikt war man in Fragen der Ökumene nicht vorangekommen, weil Rom sich weigerte, die evangelische Kirche als Kirche voll anzuerkennen und etwa über ein gemeinsames Abendmahl zu sprechen. Schneider, der als erster Deutscher den neuen Papst besuchte, ist nun zuversichtlich, dass beide große Kirchen gemeinsame Aufgaben lösen können: "Erstens sollten wir uns bewusst machen, dass uns mehr verbindet als uns trennt. Zweitens sollten wir gemeinsam zum Glauben einladen und die Gottesfrage wachhalten." Themen wie der Einsatz für Gerechtigkeit, für die Armen und Verfolgten und für die Schöpfung seien den Konfessionen gemeinsam: "Diese Themen verbinden uns mit dem Papst und auch mit seinem Namenspatron Franz von Assisi."

Kritik übte der Präses am katholischen Amtsverständnis und daran, dass die katholische Kirche sich als Staat organisiere. "was mich irritiert", sagte Schneider. Dass der Papst zugleich Staatsoberhaupt sei, bleibe für Protestanten "befremdlich". In Fragen der Verkündigung und des Verhältnisses zur Welt fühle er sich jedoch "dem neuen Papst verbunden", so Schneider.

Zum bevorstehenden Reformationsjubiläum 2017 erklärte er, dass Luther die Kirchen nicht trenne: "Reformation verstehen wir heute nicht antikatholisch, sondern als Hinwendung zu Christus."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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