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Martin Walser: Dresdner Frauenkirche als Vorbild für Berliner Schloss

Archivmeldung vom 10.02.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Die Frauenkirche 2010
Die Frauenkirche 2010

Foto: Netopyr
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Schriftsteller Martin Walser rät den Berlinern, sich beim Wiederaufbau ihres Stadtschlosses die Dresdner Frauenkirche zum Vorbild zu nehmen. "Wenn es den Berlinern gelingt, dass Schloss so herzustellen wie den Dresdnern die Frauenkirche, sage ich ja. Wenn sie diese Kraft haben, sage ich ja", erklärte Walser am Montagabend bei einer "Zeit Magazin"-Veranstaltung im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden.

Er ergänzte: "Wenn wir erlebt haben, wie viel man kaputt machen kann, dann darf man doch auch erleben, wie viel man wieder aufbauen kann." Für Kritiker, die den Wiederaufbau historischer Bauten grundsätzlich infrage stellen, hat der Schriftsteller wenig Verständnis: "Ich kenne ja auch solche originalitätskranken Fanatiker, die sagen: `So was darf man nicht`", sagte Walser im Gespräch mit "Zeit Magazin"-Chefredakteur Christoph Amend.

Von der Dresdner Frauenkirche sagten manche, sie sei nicht dieselbe wie vor der Zerstörung. "Das ist eine Denkart, die mir ganz fremd ist. Originalität ist ein Wert dritter Ordnung." Walser betonte, in der Frauenkirche stünden sogar die Steine wieder an der Stelle, an der sie original standen. "Das ist schon krankhaft genau, wie das gemacht wurde. Und wenn das gelingt, ist es lächerlich, noch von Erst- und Zweitschöpfung zu reden. Das ist nur noch Ideologie."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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