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Umfrage: Deutsche haben keine Angst vor Anschlägen

Archivmeldung vom 22.03.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.03.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Auch die jüngsten Terror-Attentate in Frankreich verängstigen die Deutschen nicht - obwohl den meisten klar ist, dass Terroranschläge auch hierzulande nicht völlig vermeidbar sind. In einer repräsentativen N24-Emnid-Umfrage äußern nur 43 Prozent der Deutschen Angst vor Terroranschlägen, 54 Prozent der Befragten haben hingegen keine Angst. Damit ist die Sorge vor Terroranschlägen rückläufig: 2009 hatten noch 47 Prozent der Deutschen Angst vor Terroranschlägen, 2004 waren es sogar 49 Prozent.

Diese Furchtlosigkeit hat offenbar mehr mit Fatalismus zu tun als mit dem Glauben an absolute Sicherheit. Denn 54 Prozent der Befragten glauben nicht, dass unsere Sicherheitsbehörden Terroranschläge in Deutschland verhindern können. Nur 44 Prozent glauben, dass Polizei, Grenzschutz und Geheimdienste uns weitestgehend vor Terroranschlägen schützen können.

Friedrich sieht Parallelen zwischen Attentat von Toulouse und Anschlag auf Frankfurter Flughafen

Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) sieht Parallelen zwischen dem Attentäter von Toulouse und dem Anschlag vor einem Jahr auf den Frankfurter Flughafen. "Größte Relevanz" habe für ihn die Abwehrstrategie gegen Islamisten, die in Europa aufgewachsen seien und sich selbst radikalisiert hätten. Dieser hausgemachte Terrorismus gehöre zu den "neuen großen Herausforderungen", sagte Friedrich der WAZ-Mediengruppe (Freitagausgaben). Auch deswegen suche die Bundesregierung eine "Sicherheitspartnerschaft" mit den muslimischen Verbänden und Gemeinden. Es sei eine Hotline eingerichtet worden, um eine Anlaufstelle und Hilfe für Eltern und Verwandte anzubieten, wenn sich ihre Kinder oder Angehörigen radikalisierten. "Wir sind darauf angewiesen, dass sie schon die ersten Anzeichen melden. Wir brauchen die Mithilfe der Gesellschaft." Die Schwierigkeit bei Einzeltätern bleibe, dass oft aber jeder Hinweis für ihre Pläne fehle.

Polizeigewerkschaft: Frankreich-Terror auch in Deutschland möglich

Nach Einschätzung des Vorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, sind Attentate wie die im französischen Toulouse auch in Deutschland möglich. Er nahm dabei Bezug auf Angaben des französischen Innenministeriums, wonach der Terrorverdächtige den Salafisten und Dschihadisten verbunden sei und sich in Trainingslagern der Terroristen an der afghanisch-pakistanischen Grenze aufgehalten haben soll. "Von den rund 1.000 Sympathisanten des dschihadistischen Terrorismus in Deutschland sind nach Kenntnis der Sicherheitsbehörden etwa 250 Personen in terroristischen Ausbildungscamps im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet gewesen und haben an Trainings teilgenommen", sagte Wendt "Handelsblatt-Online". Weder Polizei noch andere Sicherheitsbehörden seien aber in der Lage, die 250 "Gefährder" rund um die Uhr zu überwachen. "Insofern ist es natürlich jederzeit möglich, dass radikalisierte Einzeltäter auch in Deutschland Taten wie in Toulouse begehen", betonte Wendt. "Von diesen Einzelpersonen geht eine leider völlig unkalkulierbare Gefahr aus, sie sind regelmäßig unauffällig, sogar freundlich und angepasst." Dass der Verdächtige in Frankreich offenbar über Spuren im Internet ausfindig gemacht wurde, ist für Wendt ein Beleg für die Notwendigkeit, dass die Politik in Deutschland die EU-Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung nun schnell umsetzen muss. "Die nicht vorhandene Vorratsdatenspeicherung macht es noch schwerer nachzuvollziehen, mit wem die Person Kontakt hatte, denn für die individuelle Radikalisierung ist gerade das Internet ein idealer Raum, der weitgehende Anonymität verspricht", sagte der Polizeigewerkschafter. Jedenfalls sei schon aus personellen Gründen keine "permanente Rund-um-die-Uhr-Überwachung" von Terrorverdächtigen möglich. Wendt regte in diesem Zusammenhang an, die Strafbarkeit von Ausbildung in so genannten Terrorcamps wieder auf die politische Tagesordnung zu setzen. "Die Politik wäre gut beraten, über dieses Instrument erneut nachzudenken und nicht erst dann tätig zu werden, wenn es konkrete Anschlagspläne gibt", sagte er. "Dann kann es nämlich sehr schnell schon zu spät sein."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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