BKA-Präsident für "Philosophiewechsel" bei Personalgewinnung der Polizei - Mehr Ausländer ins BKA
Archivmeldung vom 16.12.2016
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Freigeschaltet durch André OttDer Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, plädiert für einen "Philosophiewechsel" bei der Personalgewinnung der Polizei. Das Auswahlverfahren müsse zeitgemäßer werden, um Spezialisten zu gewinnen, sagte Münch der "Welt". Zudem sollten in Zukunft auch mehr Ausländer im BKA arbeiten können. "Wir haben die Mindestanforderungen beim Deutsch- und beim Sporttest abgesenkt, damit wir mehr Bewerber im persönlichen Gespräch kennenlernen können", sagte der BKA-Präsident. "Wir wollen sehen, welches Gesamtpaket wir bekommen.
Was hilft es, wenn ich einen Computernerd nicht einstellen kann, nur weil er keine 20 Klimmzüge schafft?" In Zukunft würden noch mehr Spezialisten und Fachleute benötigt, um Kriminalfälle zu lösen. "Den einen Ermittler gibt es schon heute nicht mehr. Er wird bereits jetzt von Spezialisten unterstützt, seien es IT-Forensiker oder Kriminaltechniker", so Münch.
Diese Entwicklung werde sich fortsetzen. Um den Personalbedarf von rund 1.300 zusätzlichen Stellen in den kommenden Jahren decken zu können, wirbt das BKA derzeit intensiv um neue Mitarbeiter. In diesem Jahr sei die Zahl der Bewerber bereits um 25 Prozent gestiegen, so Münch. Auch Ausländer sollen zukünftig als Kriminalisten tätig sein können.
"Wir entwickeln Fachkarrieren für Wirtschafts- und Cyberkriminalisten und wir wollen auch für Menschen, die keinen deutschen Pass haben, ein interessanter Arbeitgeber sein", sagte der BKA-Chef. "Denn sie bringen unter anderem mit ihren Sprachkenntnissen und interkulturellen Kompetenzen für uns wichtiges Rüstzeug und wichtige Sichtweisen mit." Um die Ausländer in den Beamtendienst einstellen zu können, wolle man auch von Ausnahmeregelungen Gebrauch machen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur