Maßregelvollzug in Osnabrück: Patient verletzt Pfleger lebensgefährlich
Archivmeldung vom 06.07.2018
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Freigeschaltet durch André OttIm Maßregelvollzug des Osnabrücker Ameos-Klinikums ist es diese Woche zu einem schweren Zwischenfall gekommen. Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet, attackierte ein Patient einen Pfleger und verletzte ihn lebensgefährlich. Das Sozialministerium bestätigte den Vorfall auf Anfrage der "NOZ". Demnach hatte der Patient in der Nacht auf Dienstag von der Nachtwache eine Schmerztablette verlangt.
Bei der Übergabe griff der Patient nach Auskunft des Ministeriums den Pfleger mit einer selbstgebauten Waffe an und verletzte ihn mit einem Schnitt am Hals schwer. "Das Opfer wurde notoperiert und ist nicht mehr in Lebensgefahr", teilte eine Sprecherin des für den Maßregelvollzug zuständigen Sozialministeriums am Freitag mit.
Nach Informationen der "NOZ" soll es sich bei dem Angreifer um einen psychisch kranken Mann handeln, der 2008 seine Eltern in der Ortschaft Kettenkamp (Lkr. Osnabrück) umgebracht hat. Das Landgericht Osnabrück ordnete nach dem Prozess seine Unterbringung in der Psychiatrie an. Der Mann ist nun, nach der Tat in der Nacht zum Dienstag, in den Hochsicherheitsbereich des Landeskrankenhauses in Moringen verlegt worden.
In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu Problemen im Maßregelvollzug in Niedersachsen. 2015 tötete ein Freigänger aus dem Maßregelvollzug in Rehburg-Loccum eine 23-jährige Studentin. Mehreren Straftätern gelangen zudem teils spektakuläre Fluchten.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)