Trennungsgrund Seitensprung - Eine neue Paartherapie kann das Beziehungs-Aus verhindern
Archivmeldung vom 19.05.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFliegt ein Seitensprung auf, führt dies bei den meisten Paaren zur Trennung. Zu schwer wiegt der Vertrauensverlust, zu groß ist die Verletzung beim Betrogenen. Wie die Zeitschrift VITAL in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, haben Psychologen an der Technischen Universität Braunschweig eine neue Therapie entwickelt, die das Beziehungs-Aus verhindern soll.
Grundlage der dreiphasigen Therapie, die insgesamt 25 Sitzungen
umfasst, ist die Traumaforschung. "Betrogene sind traumatisiert und
nicht in der Lage, das Geschehen zu verarbeiten", erläutert Dr.
Christoph Kröger, Leiter des Braunschweiger Modells. "Mit den
herkömmlichen Methoden der Paartherapie kommt man hier nicht weiter."
In der ersten Phase geht es um Schadensbegrenzung, das Paar legt
Verhaltensregeln fest, um einander nicht weiter zu verletzen. Dazu
gehören etwa ein Codewort, damit ein Streit nicht eskaliert, oder der
Verzicht auf endlose Problemgespräche mit Freunden, durch die sich
die Positionen weiter verhärten könnten.
Schwerpunkt der zweiten Therapiephase ist ein Brief an den Partner.
"In Ruhe Worte für seine Gefühle zu finden hilft dem Gehirn, das
Geschehene zu verarbeiten", erklärt Kröger. Danach versuchen beide,
die Schwachstellen in der Beziehung zu identifizieren, die die Affäre
überhaupt ermöglicht haben.
Entscheidet sich das Paar danach für eine gemeinsame Zukunft, folgt
die dritte Phase, in der für die jeweiligen Risikobereiche der
Beziehung individuelle Lösungen erarbeitet werden.
Die Erfolgsquote der Braunschweiger ist hoch: Nur zwei Paare
brachen die Therapie ab. Voraussetzung für den dauerhaften Erfolg ist
allerdings, dass die Vorschläge aus den Sitzungen konsequent im
Alltag umgesetzt werden.
Quelle: Pressemitteilung VITAL