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Umstrittener Großeinsatz gegen Hooligans: Ermittlungen gegen Berliner Polizeiführer eingestellt

Archivmeldung vom 23.11.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.11.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Ein umstrittener Großeinsatz gegen Hooligans und andere Fußballfans bleibt für zwei ranghohe Berliner Polizisten ohne strafrechtliche Folgen. Die Staatsanwaltschaft habe das Verfahren gegen den Leiter der Direktion 6, Michael Knape, und gegen den ehemaligen stellvertretenden SEK-Kommandoführer Bernd Kossin eingestellt, erfuhr der Tagesspiegel am Mittwoch aus Justizkreisen.

Knape und Kossin hatten in der Nacht zum 21. August 2005 den Einsatz gegen ein Treffen der Hooligans und anderer Fußballfans in der Friedrichshainer Diskothek "Jeton" geleitet. Dabei wurden 158 Anhänger des Berliner Fußballvereins BFC Dynamo vorläufig festgenommen und mehrere verletzt. Einige Personen kamen erst am Abend wieder aus dem Polizeigewahrsam frei. Bei der Staatsanwaltschaft gingen über 100 Anzeigen ein. Knape wurde vor allem Freiheitsberaubung vorgeworfen, bei Kossin ging es um angebliche Körperverletzung im Amt.

Nach Informationen des Tagesspiegels prüfte die Staatsanwaltschaft sehr genau alle Anzeigen. Der Polizeieinsatz sei jedoch legitim gewesen, auch könne keinem Beamten eine Körperverletzung im Amt nachgewiesen werden, hieß es in Justizkreisen. Außerdem sei kein Vorsatz für Freiheitsberaubung nachzuweisen.

Das Vorgehen der Polizei hatte im August 2005 auch bei Linkspartei und Grünen Kritik hervorgerufen. Politiker beider Parteien bezweifelten, dass der Einsatz verhältnismäßig war. SPD und CDU nahmen jedoch die Polizei in Schutz.

Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel

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