Niedersachsen favorisiert Schülergenossenschaften
Archivmeldung vom 01.07.2009
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Freigeschaltet durch HBKultusministerin Elisabeth Heister-Neumann hat heute in Hannover gemeinsam mit den Vorständen der Genossenschaftsverbände in Niedersachsen eine auf vier Jahre angelegte Kooperation zur weiteren Gründung von Schülerfirmen als Schülergenossenschaften unterzeichnet. Die heutige Unterzeichnung zur Ausweitung auf 50 Schülergenossenschaften bis 2012 unterstreicht die herausragende Stellung dieses deutschlandweit bisher einzigartigen Partner-Projektes zwischen Politik, Wirtschaft und Schulen aller Schulformen in Niedersachsen.
"Das Projekt ,Nachhaltige Schülergenossenschaften' hat sich in Niedersachsen seit seinem Start 2006 als wertvolles pädagogisches Modell bewährt. Teamgeist, Selbstständigkeit und Verantwortungsbewusstsein der Schülerinnen und Schüler werden geweckt und gefördert", so die Ministerin. Verbandsdirektor Michael Bockelmann vom Genossenschaftsverband e.V. kennzeichnete das Projekt als nachhaltig und die jetzt vorliegenden wissenschaftlichen Projektergebnisse als sehr beachtlich. Diese positive pädagogische Wirkung genossenschaftlicher Schülerfirmenarbeit wird durch den Erwerb von Gestaltungskompetenz und Nachhaltigkeitsbewusstsein bestätigt. Bockelmann: "Die Ergebnisse legen nahe, das Projekt als bundesweite Initiative auch auf andere Bundesländer zu übertragen. Wirtschaft und Gesellschaft benötigen gerade jetzt Kooperationen mit Netzwerkcharakter, die auch Verantwortung für die Menschen übernehmen. Als Schülerfirmen sind nachhaltige Schülergenossenschaften hierfür die besten Lernmodelle."
Verbandsdirektor Rainer Backenköhler aus dem benachbarten Genossenschaftsverband Weser-Ems e.V. betonte, dass sich der Effekt für jeden einzelnen Schüler spätestens dann auszahlt, wenn es um die Bewerbung für einen Ausbildungsplatz geht. Hier sind die schülergenossenschaftlichen Jugendlichen ihren Mitbewerbern deutlich voraus, und zwar nicht nur, was das Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge angeht, sondern gerade auch durch die Orientierung an genossenschaftlichen Grundwerten wie Demokratie und Arbeiten im Miteinander: "Bei den Genossenschaften existiert keine 'shareholder-value-Mentalität', hier geht es um die Unterstützung jedes Einzelnen. Und bei unserem Projekt Schülergenossenschaften sehen wir nicht nur durch die wissenschaftliche Begleitung, dass die Gründung von Schülerfirmen als Genossenschaft nicht nur eine Idee von Träumern, sondern eine traumhafte Umsetzung von Realisten ist." Aktuell haben sich seit dem Start des Pilotprojektes 2006 bislang 28 Schülerfirmen als Schülergenossenschaften flächendeckend unter Betreuung der drei Partner in Niedersachsen gegründet.
Bereits mehrere Auszeichnungen, durch die Deutsche UNESCO für Bildung nachhaltiger Entwicklung (2008) oder den Ende Juni 2009 vergebenen GenoPortalAWARD für regionales Bildungs- und Wissensmanagement, belegen, dass das Lernen in Schülergenossenschaften als Zukunftsmodell für pädagogische und schulformübergreifende Spitzenleistungen stehen kann.
Quelle: Genossenschaftsverband e.V., Hannover