Wetterdienst: Dieses Wochenende wird "länger in Erinnerung" bleiben
Archivmeldung vom 06.02.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.02.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDer Deutsche Wetterdienst (DWD) deutet an, dass die nächsten Tage wettertechnisch geradezu historischen Charakter annehmen können. "Vermutlich wird man dieses Wochenende etwas länger in Erinnerung behalten", teilte der DWD am Samstag mit.
Die sich anbahnende Wetterlage bringe Schneemassen, Verwehungen und Eisregen. Davon betroffen seien vor allem Gebiete in der nördlichen Mitte Deutschlands. Über Deutschland prallen dabei die Tiefdruckgebiete "Tristan" und "Reinhard" sowie das Hoch "Gisela" aufeinander. "Tristan" und "Reinhard" drücken milde und feuchte Luft aus dem Süden ins Land, "Gisela" eiskalte Luft polaren Urprungs.
In der Folge bildet sich eine Luftmassengrenze mit großen Temperaturgegensätzen, resultierend in +12 Grad im Süden und -12 Grad im Norden. "Einen solchen Temperaturunterschied gibt es nicht alle Tage", so der Wetterdienst. Von Samstagabend bis in die Nacht zum Montag hinein kommen laut DWD-Prognose in der nördlichen Mitte 15 bis 40 Zentimeter Neuschnee zusammen, mit einem Schwerpunkt der kräftigsten Schneefälle in einem Bereich vom Münsterland und dem Sauerland, über das südliche Niedersachsen bis nach Sachsen-Anhalt und Thüringen. Bei gleichzeitigen Böen von bis zu 70 km/h sind meterhohe Schneeverwehungen möglich.
Südlich der Schneefallgebiete geht der Niederschlag in Regen über, was zu extremer Glatteisbildung führen kann. Möglich seien auch "Eispanzer auf sämtlichen Gegenständen und Objekten, wie zum Beispiel auf Bäumen, Stromleitungen und -masten", so der Deutsche Wetterdienst. Dabei bestehe unter der zusätzlichen Traglast eine ernsthafte Gefahr von abbrechenden Ästen, umstürzenden Bäumen und zusammenbrechenden Stromleitungen, es sei im Vorfeld nur eine relativ grobe räumliche Einordnung möglich. "Alle diese Faktoren stellen das Warnmanagement des Deutschen Wetterdienstes gerade vor enorme Herausforderungen", räumt der Wetterdienst ein - gleiches gilt in den nächsten Tagen sicher auch für die Bevölkerung.
Quelle: dts Nachrichtenagentur