Autoklimaanlage als Spritfresser
Archivmeldung vom 15.05.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.05.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKlimaanlagen in Autos verbrauchen mehr Treibstoff als gemeinhin angenommen wird. An warmen Tagen kann der Benzinverbrauch eines PKW durch die Klimatisierung um bis zu 70 Prozent steigen, berichtet die ARD-Sendung Plusminus. Das Wirtschaftsmagazin beruft sich dabei u.a. auf bislang unveröffentlichte Messungen des TÜV Nord und auf eine Studie der Schweizerischen Anstalt für Materialprüfung (EMPA).
Sie belegen, dass
es je nach Fahrzeugtyp und Hersteller drastische Unterschiede gibt.
TÜV und EMPA hatten mit insgesamt zehn Fahrzeuge auf Prüfständen
standardisierte Testfahrten absolviert. Dabei wurden verschiedenste
Temperaturen und Verkehrsbedingungen simuliert. Unter
hochsommerlichen Bedingungen ergab sich im Stadtverkehr ein
Mehrverbrauch zwischen 1,8 und 5,7 Liter je 100 Kilometern. Selbst
bei konstanterer Fahrweise auf Autobahn oder Landstraße verbrauchten
die untersuchten Klimaanlagen bei einer Außentemperatur von 30 Grad
zwischen knapp einem und bis zu zwei Liter zusätzlich.
Als besonders
verschwenderisch erwiesen sich ungeregelte Anlagen, vor allem in
Verbindung mit vergleichsweise PS-schwachen Motoren.
Dabei spielt der Mehrverbrauch nicht nur an heißen Tagen eine Rolle:
Gerade elektronisch gesteuerte Klima-Anlagen verbrauchen auch an
kalten Tagen spürbare Mengen an Benzin. Selbst wenn bei einer
Außentemperatur von 13 Grad die Luft auf 20 Grad erwärmt wird, läuft
die Klima-Anlage mit, um die angesaugte Luft zu trocknen. Dadurch
entsteht selbst an kalten Tagen ein Zusatzverbauch zwischen rund 0,9
und 1,3 Litern.
Plusminus hat - zusammen mit einem Autohändler auch eine eigene
Testfahrt unternommen, die von jedem Autofahrer selbst nachvollzogen
werden kann. Der Praxistest hat die Ergebnisse der Forschungsarbeiten
eindeutig bestätigt.
Quelle: Pressemitteilung ARD-Sendung Plusminus am Dienstag (16.05., 21.50 Uhr