NRW: Dramatischer Mangel an Altenwohnungen
Archivmeldung vom 12.04.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Mangel an senioren- und behindertengerechten Wohnungen in Nordrhein-Westfalen nimmt offenbar immer größere Dimensionen an. Wie die Zeitungen der WAZ-Mediengruppe berichten, gelten derzeit nur etwa 100.000 der über acht Millionen Wohnungen in NRW als barrierefrei, das heißt: rundum geeignet für alte Menschen und Behinderte. Die Nachfrage steigt aber dramatisch. Zum Teil stehen Hunderte Bewerber auf den Wartelisten der Wohnungsgesellschaften im Ruhrgebiet.
Verbände wie der Sozialverband Deutschland (SoVD) schlagen Alarm. "Der Mangel ist heute schon eklatant. Experten gehen davon aus, dass bis 2030 fast drei Millionen solche Wohnungen in NRW neu gebaut werden müssten", sagte SoVD-Sprecherin Michaela Gehms. "Mit Neubauten können wir diese Probleme nicht lösen. Es muss in den Bestand investiert werden", sagten Susanne Tyll und Petra Bank von der Arbeitsgemeinschaft Wohnberatung NRW. Doch das Förderprogramm des Landes für den altersgerechten Umbau von Wohnungen (Bestandsinvest) scheint für Hausbesitzer nicht sehr attraktiv zu sein. Das Amt für Wohnungswesen in Düsseldorf erklärte, dass dort im letzten Jahr nur Anträge für 15 Wohnungen gestellt worden seien. In der Landeshauptstadt gelten lediglich 1,5 Prozent der 300.000 Wohnungen als "barrierearm".
Quelle: dts Nachrichtenagentur