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Etikettenschwindel bei Echtpelzprodukten bleibt oft ungeahndet

Archivmeldung vom 19.02.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.02.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Leonardo da Vinci, Dame mit dem Hermelin (1489/90), Symbolbild
Leonardo da Vinci, Dame mit dem Hermelin (1489/90), Symbolbild

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

In vielen Bundesländern wird kaum kontrolliert, ob die sogenannte Textilkennzeichnungsverordnung eingehalten wird. Das ergeben Recherchen des MDR-Magazins "Exakt". Die Verordnung gilt seit 2012 und regelt unter anderem, dass Kleidung mit Anteilen aus echtem Pelz entsprechend ausgewiesen sein muss.

Als Mindeststandard muss das Etikett den Hinweis "enthält nichttextile Teile tierischen Ursprungs" vermerken. Dass die Verstöße gegen die Verordnung auftreten, hat ein Reporterteam von MDR-Exakt bei Testkäufen in Leipzig herausgefunden. In mehreren Geschäften wurde Kleidung mit Echtpelzanteilen angeboten, obwohl der entsprechende Hinweis fehlte. Immer waren es Mützen mit Bommeln aus Echtpelz. Meist werden dafür Marderhunde, Nerze und Polarfüchse verarbeitet.

Verantwortlich dafür, dass die Ware richtig etikettiert in den Verkauf kommt, sind die Händler in den Geschäften. Wer dagegen verstößt, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Es drohen theoretisch Bußgelder bis zu 10.000 Euro. Jedoch beispielsweise in Sachsen wird die Einhaltung der Textilkennzeichnung nicht kontrolliert. Nur bei Hinweisen aus der Bevölkerung wird das zuständige Wirtschaftsministerium aktiv. Auf Nachfrage von MDR-exakt heißt es: "Maßgeblich ist immer eine Risikobewertung, d.h. die potenzielle Gefährdung der Gesundheit und Sicherheit der Verbraucher*innen. Danach richtet sich die Priorisierung der Kontrollen..."

Die Tierrechtsorganisation "Deutsches Tierschutzbüro e.V." hält diese Praxis für skandalös. In einem Statement heißt es: "Damit kann jede*r Händler*in im Grunde machen, was er will und kann somit davon ausgehen, dass er niemals überprüft wird. Viele Händler*innen machen somit Profite auf Kosten von Millionen Tieren, die für Pelzprodukte leiden und sterben müssen."

Eine Abfrage von MDR-Exakt in den anderen Bundesländern ergab: in Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und im Saarland wird die Einhaltung der Textilkennzeichnung aktiv kontrolliert. In den meisten anderen Bundesländern werden die zuständigen Behörden und Ministerien erst aktiv, wenn es Hinweise z.B. aus der Bevölkerung gibt.

Mehr dazu unter: www.mdraktuell.de und in "MDR-Exakt" heute, 20.15 Uhr im MDR-Fernsehen

Quelle: MDR Exklusiv-Meldung (ots)

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